Der zukünftige AR/VR- und Digitalisierungs-Profiteur Autodesk legte Ende der vergangenen Woche seine überragenden Quartalszahlen vor und hat die Jahresprognose angehoben. Damit hat das Unternehmen im zweiten Quartal des laufenden Fiskaljahrs überraschend einen Gewinn bei einem gleichzeitigen Umsatzrückgang ausgewiesen. Sehr positiv ist in dieser Hinsicht anzumerken, dass das Vertriebsmodell des Unternehmens sich gerade in einem zukunftsweisenden Wandel befindet. Autodesk geht nun vom reinen Software-Lizenzverkauf zum cloudbasierten Abrechnungssystem über. Das Neue Geschäftsmodell wird sich damit durch hohe Flexibilität und bessere Rentabilität auszeichnen.
Q2-Zahlen im Überblick:
- Der Umsatz ging zwar im Vergleich zum Vorjahreswert um 10 % auf 550,7 Mio. USD zurück, blieb jedoch deutlich über den erwarteten 512,07 Mio. USD.
- Auf Nettobasis verdiente der Konzern 0,05 USD je Aktie, während der Konsens von einem Verlust i.H.v 0,13 USD je Aktie ausging.
Im Anschluss hat das Unternehmen auch seine Jahresprognose angehoben. Dabei soll nun der Verlust im Bereich von 0,55-0,70 USD je Aktie statt 0,70-0,95 USD je Aktie liegen. Der Konsens rechnete mit einem EPS von -0,82 USD je Aktie. Der Umsatz wird nun im Bereich 2-2,05 Mrd. USD statt 1,95-2,05 Mrd. USD erwartet.
Der Marktführer für Design-Software (CAD) profitiert aktuell von der mittlerweile notwendigen Verwandlung von dem klassischen Lizenzen-Anbieter hin zum modernen Unternehmen mit einem cloudbasierten Abo-Modell. Dabei stieg die Anzahl der Nutzer in diesem Segment im letzten Quartal um 125.000 auf 692.000. Die Zahl der Software-Abonnenten erhöhte sich um 109.000 auf insgesamt 2,82 Mio. Kunden. Ebenfalls positiv sind auch die jüngsten Kurszielanhebungen durch Cowen von 68 USD auf 71 USD und Barclays von 70 auf 75 USD zu betrachten.
Der Konzern bietet seinen Kunden, die meistens aus der Architekturbranche, der Fertigung, und Entertainmentindustrie kommen die Möglichkeit ihre Ideen mithilfe der Autodesk-Software entsprechend zu visualisieren und verschiedene Simulationen in 3D-Umgebung durchzuführen. Zusätzlich bieten die Simulationen eine Projektion von konstruierten Gegenständen in eine AR/VR-Umgebung, die den Entwicklern ein zusätzliches Potenzial öffnet.
In der zukünftigen Perspektive dürfte diese Technologie von einer großen Nachfrage stehen, da die VR/AR-Simulation und -Visualisierung das Potenzial besitzt die Konstruktions- und Entwicklungsarbeit der Ingenieure oder auch Architekten wesentlich beschleunigen zu können. Zumal alle Entwicklungsdaten können in der Cloud gespeichert und beim Bedarf von verschiedenen Spezialisten, die an der Entwicklung teilnehmen von überall auf der Welt innerhalb von wenigen Minuten abgerufen werden. Die dürfte sowohl den Entwicklung- als auch den Herstellungsprozess immens beschleunigen.
Damit markierte die Aktie einen wichtigen Pivotal-Point auf dem Niveau von 63,70 USD. Der Big-Picture-Breakout auf ein neues 52-Wochen-Hoch wurde auch von dem entsprechend großen Umsatzvolumen begleitet und könnte potenziell den Beginn einer großen Wachstumsstory markieren.