Liebe Trader und Investoren,
in Anbetracht hoher Investitionen, die sowohl das größte soziale Netzwerk der Welt, Facebook (FB), als auch der IT-Gigant Alphabet (GOOGL) in die Expansion auf den afrikanischen Kontinent tätigen, konnte auch der wöchentliche TrendScout nicht wegschauen und hat sich das zukünftige Potenzial dieses Vorhabens genauer angeschaut. Denn Afrika wird von der Mehrzahl der Investoren ja immer noch als einer der ärmsten und perspektivenlosen Orte der Welt betrachtet. Was ihnen allerdings entgeht, ist das Potenzial Afrikas für das explosive Wachstum einiger technologischer Konzerne.
Der schwarze Kontinent ist nämlich genau einer dieser Faktoren, der die pessimistischen Analystenprognosen in Bezug auf die Entwicklung führender Internetkonzerne zunichtemachen könnte. In erster Linie betrifft dies natürlich den mittlerweile mit rund 370 Mrd. USD kapitalisierten Konzern von Mark Zuckerberg. Einigen Expertenmeinungen zufolge hat das Unternehmen bereits seine kritische Größe erreicht und befindet sich unmittelbar vor dem schrumpfenden Interesse der FB-Community und, als Folge dessen, einer möglichen Geschäftsschrumpfung.
Die globale Entwicklungstendenz deutet allerdings an, dass die in einigen Prognosen bereits erwähnte, kritische Größe zumindest in den nächsten zehn Jahren nicht erreicht wird. Untermauert wird diese Annahme durch die Tatsache, dass aktuell nur rund 40 % der Weltbevölkerung einen freien Zugang zum Internet haben. In diesem Sinne kann man ableiten, dass gerade Alphabet und Facebook, die in den letzten Jahren das Voranbringen der Internetinfrastruktur in Entwicklungsländern zu einer ihrer Hauptaufgaben gemacht haben, sich mit ihren fliegenden Internetroutern quasi einen exklusiven Zugang zu den restlichen 60 % der Erdbevölkerung sichern werden. Dabei wird der afrikanische Markt eine entscheidende Rolle in der zukünftigen Profitabilität spielen.
Laut McKinsey Research erhöht sich das Potenzial des afrikanischen Kontinents mit der zunehmenden Urbanisierung der gesamten Region. Und genau diese Urbanisierung wird die wirtschaftliche Entwicklung boosten. Die Experten gehen davon aus, dass Afrika bereits 2035 Indien und China in Bezug auf die Anzahl der verfügbaren Arbeitskräfte übertreffen könnte, was die wirtschaftlich sinnvolle Verlagerung von herstellenden Industriekapazitäten aus Asien nach Afrika zur Folge hätte.
Aktuell befindet sich der afrikanische Kontinent, was die Geschwindigkeit der wirtschaftlichen Entwicklung angeht, hinter Asien auf dem zweiten Platz. Das BIP legte im vergangenen Jahr um 3,6 % zu und die Tendenz ist weiterhin steigend.
Ganz wichtig in diesen Zusammenhang ist anzumerken, dass die zunehmende Urbanisierung sowie das steigende Konsumverhalten der afrikanischen Bevölkerung von der rasanten Verbreitung von Smartphone- und Internettechnologien katalysiert werden. Diese werden nun immer billiger, was nun den Zugang von breiteren Schichten sichert. Dies erklärt auch das wachsende Interesse seitens des IT-Giganten Alphabet und natürlich Facebook. Immerhin handelt es sich hierbei um einen schnellwachsenden Markt mit mehr als 1,2 Milliarden Menschen, die nun alle als potenzielle Kunden betrachtet werden.
Abschließend lässt sich hervorheben, dass die Unternehmen, die es als erste schaffen, sich eine breite afrikanische Klientel zu sichern, in der langfristigen Perspektive den größten Profit einfahren werden. Was die konkreten Unternehmen angeht, so sind in dieser Hinsicht besonders die Bemühungen von FB zu erwähnen. Der Konzern startete vor nicht allzu langer Zeit eine abgespeckte Version des Messengers Lite, der genau für die Regionen mit einer langsamen Internetverbindung entwickelt wurde.