Liebe Börsianer,
das trübe Bild bei den Halbleiter-Werten scheint sich besonders nach den positiven Analystenkommentaren von Barclays zum Wochenbeginn weiter aufzuhellen. Dies bestätigen die Q4-Zahlen des Chipausrüsters ASML. Das Unternehmen übertraf mit einem Umsatz von 6,43 Mrd. Euro die Schätzungen, die bei 6,4 Mrd. Euro gelegen hatten. Die Bruttomarge lag mit 51,5 % ebenfalls über den Erwartungen von 49,3 %. Dennoch ging diese im Vergleich zum Vorjahresquartal um 270 Basispunkte zurück. Der Umsatz konnte im Gesamtjahr auf 21,2 Mrd. Euro nach rund 18,6 Mrd. Euro im Vorjahr anwachsen, ein Plus von rund 14 %. Aufgrund von Engpässen musste das Unternehmen zahlreiche Auslieferungen auf das laufende Jahr verschieben. Das Management beziffert den Wert dieser Umsatzverschiebungen ins laufende Jahr auf rund 3,1 Mrd. Euro. Im laufenden Jahr soll der Umsatz um 25 % auf mindestens 26,5 Mrd. Euro. Hier hatten die Schätzungen der Analysten bisher bei 25,3 Mrd. Euro gelegen. Für das 1. Quartal rechnet der Konzern mit einem Umsatz in der Spanne von 6,1 bis 6,5 Mrd. Euro, nachdem im Vorjahresquartal bei 6,4 Mrd. Euro gelegen hatte. Die Bruttomarge soll bei 49 bis 50 % landen.
Der Gewinn ging im vergangenen Jahr um rund 5 % auf 5,6 Mrd. Euro zurück. Daher fällt die Dividende mit 5,80 Euro etwas geringer aus als von den Analysten erwartet wurde (6,09 Euro). Die Nachfrage ist weiterhin hoch: ASML startete mit einem Rekordauftragsbestand von 40,4 Mrd. Euro ins neue Jahr. Es bestehen zwar Unsicherheiten etwa durch die Inflation und steigende Zinsen, die Kundenreaktionen deuteten laut Managementaussagen aber auf eine Erholung des Halbleitermarktes in der zweiten Jahreshälfte hin.
ASML Holding N.V. (ISIN NL0010273215): Die Aktie läuft jetzt im Zuge der ausgedehnten Bodenbildung in einen Widerstandsbereich. Wird dieser überwunden, ist der Weg nach oben frei.