Das Traditionsunternehmen Moog (MOG.A) generiert mehr als 40 % der Umsätze durch die US-Regierung. Die Erholung der kommerziellen Luftfahrt treibt an. Truist-Analysten sehen 30 % Potenzial.

24.05.2023
um 15:02 Uhr

Liebe Börsianer,

vor rund 70 Jahren wurde im Bundesstaat New York das heute mit rund 3,2 Mrd. USD bewertete Unternehmen Moog (MOG.A) gegründet. Die Firmengeschichte begann damals mit den innovativen Serverventilen von Bill Moog und einer Anwendung zum Schutz von Marineschiffen und Besatzungsmitgliedern. Mittlerweile ist Moog ein weltweit tätiger Konstrukteur, Hersteller und Systemintegrator von Hochleistungs-Präzisionsantriebs- und Fluidsteuerungen sowie Steuerungssystemen für eine breite Palette von Anwendungen in der Luft- und Raumfahrt, im Verteidigungsbereich und in der Industrie. Im Kern handelt es sich bei Moog um ein Technologieunternehmen mit umfassenden Kompetenzen in den Bereichen Antriebstechnik, Systeme und kritische Komponenten. Die Lösungen von Moog sind entscheidend für die nationale Sicherheit, für einen sicheren Transport, für die Reduzierung von Emissionen in Fabriken und für die Verbesserung der Lebensqualität von Patienten. Trotz eines erheblichen Wettbewerbs konnte sich das Unternehmen dank seiner Produktqualität und Zuverlässigkeit behaupten und besonders mit der US-Regierung eine enge Verbindung aufbauen. Im Jahr 2022 machten die Umsätze im Rahmen von Verträgen mit der US-Regierung 42 % des Gesamtumsatzes aus und entfielen hauptsächlich auf die Segmente Aircraft Controls und Space and Defense Controls. 

Das Unternehmen legt derzeit den Fokus darauf, seine Finanzkennzahlen zu verbessern. Der Schwerpunkt liegt auf der Verbesserung unserer operativen Margen. Dafür soll das Geschäft vereinfacht werden. Die Rentabilität soll durch kontinuierliche Verbesserungsmaßnahmen zulegen. Insgesamt hat das Unternehmen zahlreiche positive Wachstumstreiber im Rücken. Dazu zählen höhere Verteidigungsausgaben, die Erholung des kommerziellen Reiseverkehrs, mehr Investitionen in die Energieeffizienz und ständig steigende Gesundheitsausgaben. Darüber hinaus verfügt das Unternehmen über interessante Wachstumsmöglichkeiten außerhalb des Kerngeschäfts. 

Mehrere Risikofaktoren hatten sich zuletzt verringert. Die europäische Wirtschaftstätigkeit kann dem Druck von Inflation, hohen Zinsen, Energiebeschränkungen und Krieg besser standzuhalten als gedacht. China kann sich wieder erholen. Die Inflation scheint in den USA, UK und in Europa ihren Höhepunkt erreicht zu haben.  

Im abgelaufenen Quartal hatte Moog beim Umsatz um 8,6 % auf 837 Mio. USD zulegen können und die Schätzungen um fast 50 Mio. USD übertroffen. Der Gewinn je Aktie kam im Jahresvergleich zwar auf 1,42 USD zurück, lag damit allerdings im Rahmen der Erwartungen. Das Management bekräftigte die Prognose für den bereinigten Gewinn je Aktie, der im Gesamtjahr bei 5,70 USD landen soll. 

Am Montag (22. Mai) erhielt die Aktie Analystensupport: Truist stufte die Aktie von ‘Halten’ auf ‘Kaufen’ hoch und erhöhte das Kursziel von 85 USD auf 130 USD. Das Aufwärtspotenzial beträgt damit weitere 30 %. Unter der Leitung des kürzlich ernannten CEO Pat Roche werde das Unternehmen am 6. Juni einen Investorentag veranstalten, an dem das Managementteam zum ersten Mal überhaupt langfristige Finanz- und Betriebsziele vorlegen wird. Dies könnte ein Wendepunkt für das Unternehmen sein, der letztlich eine längerfristige Periode der Wertschöpfung einleiten könnte. Diese werde vor allem durch die Margenausweitung im Bereich der Flugzeugsteuerung vorangetrieben. 

frre

Moog (ISIN US6153942023): Analysten erwarten einen klaren Wachstumspfad. Nach 4,83 USD im abgelaufenen Jahr soll der Gewinn je Aktie in diesem Jahr bei 5,70 USD, 2024 bei 6,50 USD und im Jahr darauf bereits bei 7,35 USD landen. Das KGV23e von 17,5 wirkt im Branchenvergleich nicht teuer. Die Aktie steuert nun auf den Big-Picture-Breakout zu. Trader nehmen das Allzeithoch bei 102,69 USD ins Visier.