Solartracker-Technologie-Anbieter Array Technologies (ARRY) entkoppelt sich vom Gesamtmarkt. Das Unternehmen kann in Q2 die Margen deutlich ausweiten. Der Big-Picture-Breakout steht bevor

30.08.2023
um 14:03 Uhr

Die Aktie des führenden Anbieters von Solartracker-Lösungen für Versorgungsunternehmen, Array Technologies (ARRY), konnte sich der Schwäche des Gesamtmarktes und der Peer-Group zuletzt komplett entziehen. Das Unternehmen stellt Bodenmontagesysteme her, die in Solarenergieprojekten eingesetzt werden. Das Unternehmen konzipiert und produziert Systeme, mit denen Solarpanels der Sonne folgen können, um die Energieernte zu maximieren. Dieses Nachführen erhöht die Effizienz und den Energieertrag von Solaranlagen im Vergleich zu feststehenden Systemen.

Weiterhin starke Pipeline

Erneuerbare Energien gewinnen an Popularität, und der Bedarf an Effizienzsteigerung in der Solarenergieproduktion treibt das Wachstum an. Kostensenkungen, staatliche Anreize und ein wachsendes Umweltbewusstsein fördern die Branche. Grundsätzlich sollte das Unternehmen von der Dynamik aus dem Inflation Reduction Act (IRA) profitieren. Dies wird in den nächsten 5 bis 10 Jahren sehr wahrscheinlich zu einem Boom bei Solaranlagen führen. Trotz eines starken Auftragseingangs und eines hohen Auftragsbestands hat Array weitere Projekte im Wert von 320 Mio. USD in der Pipeline. Diese haben eine hohe Wahrscheinlichkeit und warten auf die endgültige Klarheit der IRA-Vorschriften, bevor sie in Buchungen umgewandelt werden können. 

Überraschend hohe Marge durch Nicht-Tracker-Umsätze

Array konnte am 8. August mit seinen Q2- Zahlen die Analystenschätzungen pulverisieren. Das Unternehmen hat die Marge um 300 Basispunkte auf 29,6 % ausweiten können und profitierte von der Fortsetzung der niedrigeren Frachtkosten und opportunistischen Materialkäufen. Der Gewinn je Aktie lag mit 0,47 USD weit über den Schätzungen von 0,18 USD. Auch der Umsatzanstieg von 20 % auf 507 Mio. USD überraschte positiv. Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass dieses Ergebnis keine Vorteile aus den 45X-Produktionsgutschriften des IRA enthielt. Vielmehr hatte Array weiterhin interne Kostensenkungsinitiativen vorangetrieben und gleichzeitig die Bemühungen um die Entwicklung von margenstärkeren Nicht-Tracker-Umsätzen vorangetrieben. Das Unternehmen setzt hier mit seinem Angebot von Software, Dienstleistungen und dem Aftermarkt-Geschäft auf eine Erweiterung des Geschäfts über den Solar-Tracker hinaus.

Weniger Umsatz, dafür mehr Gewinn erwartet. Volatiler Auftragseingang.

Auch wenn der Umsatz im Gesamtjahr geringer ausfallen soll als erwartet, sollte das Unternehmen nach der eigenen Prognose 1,00 bis 1,07 USD je Aktie (zuvor: 0,75 bis 0,85 USD) verdienen können. Das Management hob die Prognose für das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) für das Gesamtjahr in der Mitte der Spanne um 14 % an. Da sich das Unternehmen auf Großprojekte spezialisiert hat, lässt sich das Geschäft schlecht planen, was zu einer gewissen Volatilität führt. So war das 1. Quartal eines der buchungsschwächsten Quartale, unmittelbar gefolgt von einem der buchungsstärksten im 2. Quartal. In Q2 verzeichnete das Unternehmen Auftragseingänge in Höhe von fast 600 Mio. USD, was den Auftragsbestand auf 1,7 Mrd. USD erhöhte.

Array Technologies (ISIN US04271T1007): Hinsichtlich der Volatilität sollten Börsianer bei Array nicht zu viel in die sequenziellen Bewegungen hineininterpretieren. Die mittelfristigen Aussichten sind gut. Der erwartete Gewinn je Aktie von 1,02 USD führt zu einem KGV23e von 24. 2025 soll der Gewinn je Aktie bereits 1,67 USD betragen. Das KGV25e fällt auf unter 15. Die Aktie könnte einen erneuten Versuch auf den Big-Picture-Breakout starten.

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