Vertex (VRTX) und Axsome Therapeutics (AXSM) – zwei BioTech-Stocks, die 2024 outperformen könnten!

17.01.2024
um 13:47 Uhr

Liebe Leser,

Pharmaaktien, Medtech- und besonders Biotech-Stocks sind zwar eine deutlich riskantere, dennoch plausible Anlagealternative. Bei einem richtigen Risikomanagement könnten sie im BestCase dem Anlagekonto überproportional hohe Gewinne hinzuzufügen, während das absolute WorstCase-Szenario bei einem richtigen Risikomanagement lediglich zu einem Verlust von bis zu 5 % des Depot-Kapitals führen würde, je nachdem wie groß Depot-BioTechanteil gewählt wird.

Die Hauptstory, die alle Biotechs begleitet…

…und meistens gespielt wird, basiert auf der Annahme, dass Unternehmen Medikamente herstellen oder Therapien entwickeln, die wahre Geldmacher sein könnten. Denken Sie nur an die Story von Novavax (NVAX), die sich zu Beginn der COVID19-Pandemie zu einem richtigen Highflyer entwickelte. Der NVAX-Kurs stieg dabei innerhalb von 12 Monaten von etwa 5 USD auf über 330 USD. Genau so eine Chance könnte auch bei anderen BioTech- und Pharma-Stocks lauern, weswegen wir im aktuellen Trendcheck eine Watchlist von möglichen Top-Kandidaten für das bereits angelaufenen Jahr 2024 erstellen. Doch zunächst paar Worte zum BioTech-Trend selbst.

Chancen und Risiken des BioTech- Pharma-Trends

Das Erste, was man in dieser Hinsicht nicht vergessen darf, ist die Tatsache, dass Pharmaaktien stark von der Regulierung betroffen sind. In den USA gelangen Medikamente ohne Genehmigung der Food and Drug Administration (FDA) nicht auf den Markt. Die Europäische Union, Großbritannien, China und andere Länder haben dementsprechend ihre eigenen Regulierungsbehörden. Das Warten auf die Genehmigung kann für einen Investor schmerzhaft sein. Doch die Geduld zahlt sich meistens aus, wenn z. B. ein oder anderes in den USA zugelassenes Medikament, eine internationale Expansion beginnt. Deutlich riskanter sind dagegen die Investitionen in ein BioTech- oder Pharma-Konzern, der noch kein fertiges Medikament hat. Hier gilt es primär zahlreiche Forschungs- und Entwicklungszeiträume für ein neues Medikament zu beachten. Doch genau hier sind sowohl schnelle große Gewinne als auch schnelle große Verluste möglich, denn ein oder anderes aussichtsreiches Medikament könnte in dieser Phase zu jedem Zeitpunkt in einer Studie durchfallen, was zum massiven SellOff der Aktie führen würde.

Die Medikamentenzulassung = Anfang der neuen Umsatzstory

Sobald jedoch das Medikament zugelassen ist, kommen natürlich die Umsätze und Gewinne. In dieser Hinsicht gilt es zu beachten, wie sich die Monetisierungsstory entwickelt und welche Vertriebskooperationen das Unternehmen angeht. Medikamente, die Patentschutz genießen, bedeuten, dass das Unternehmen mit erheblichen Einnahmen rechnen kann, ohne sich um einen generischen Konkurrenten sorgen zu müssen. Allerdings darf man hier nicht vergessen, dass der Patentschutz nicht ewig dauert, was bedeutet, dass Pharmaunternehmen eine starke Pipeline potenzieller Medikamente zur Entwicklung unterhalten müssen, um sich langfristig zusätzlich abzusichern. Und so gelangen wir auch schon zur unseren Watchlist mit interessanten BioTech- und Pharma-Stocks, die man 2024 zumindest im Blick haben sollte

TAB(1)
https://viz.traderfox.com/peer-group-tabelle/US05464T1043/DI/axsome-therapeutics-inc/aktien-67490

Vertex (VRTX) - Der Mukoviszidose-Spezialist (-Monopolist)

Der Konzern verzeichnet seit der letzten expliziten Thematisierung im September 2023 eine fulminante Entwicklung, wobei die Aktie bereits auf neues Allzeithoch zog. Der Umsatz mit Mukoviszidose-Medikamenten von Vertex ist auf dem besten Weg, das Niveau von 10 Mrd. USD pro Jahr zu überschreiten, doch die Wachstumsstory ist noch lange nicht vorbei. Um seinen adressierbaren Markt zu erweitern, hat Vertex im September mehr als 3 Mrd. USD für Forschung und Entwicklung im Jahr 2023 ausgegeben, was eine sehr solide Wachstumsbasis bilden dürfte. Im bereits angelaufenen Jahr 2024 erwartet man, dass Vertex die Ergebnisse von zwei Studien mit VX-548 bekannt geben wird. Dabei handelt es sich um einen neuen, nicht-opioiden Schmerzlinderungskandidaten, der NaV1.8 hemmt, ein Protein, das eine entscheidende Rolle bei der Übertragung von Schmerzsignalen an das Gehirn spielt.

Vertex investiert massiv in Forschung

Vertex gab im vergangenen November bekannt, dass man bereits eine Phase-3-Studie mit VX-548 als akutes Schmerzmittel für Patienten nach einer Bauchdeckenstraffung abgeschlossen hat. Eine weitere Phase-3-Studie mit Patienten, bei denen gerade ein Ballenzeh an den Füßen entfernt wurde, ist wahrscheinlich ebenfalls abgeschlossen. Die Story, die diese Forschung begleitet basiert auf der in der Einleitung thematisierten Annahme, dass eine neue Methode zur Behandlung chronischer und akuter Schmerzen Vertex Milliarden an Zusatzeinnahme bescheren könnte. Dabei darf man natürlich nicht vergessen, dass VRTX zunächst einen Erfolg in der Phase 3 Studie verzeichnen muss. Bis dahin bleibt es eine weiterhin aussichtsreiche Story, die jedoch mit BioTech-typischen Risiken verbunden ist.

CRISPR war der letzte Impulsgeber

Der Aktienkurs von Vertex ist im vergangenen Jahr um mehr als 40 % gestiegen. Als Wesentlicher Impulsgeber fungierte dabei die jüngste Zulassung der ersten Gen-Therapie durch seinen Kooperationspartner CRISPR Therapeutics (CRSP). Die Therapie wurde für die Anwendung bei geeigneten Patienten ab 12 Jahren zugelassen. Explizit geht es darum, dass die britische Medicines and Healthcare products Regulatory Agency (MHRA) am 24. November eine bedingte Marktzulassung für CASGEVY, eine geneditierte CRISPR/Cas9-Therapie zur Behandlung der Sichelzellkrankheit genehmigt hat. In Kombination mit der Weihnachtsrally brachte dies die VRTX-Aktie auf ein neues Allzeithoch.

Portfolio Diversifikation von Vertex ist der Schlüssel für Erfolg

Die Bewertung von Vertex Pharmaceutical erscheint zu diesem Zeitpunkt angemessen zu sein v.a., dann, wenn man bedenkt, wie schnell der Umsatz mit seinen Mukoviszidose-Medikamenten bisher gestiegen ist. Das langfristige Risiko besteht hier jedoch darin, dass man in den kommenden Jahren in der Mukoviszidose-Nische die Sättigung erreichen wird und daher ist es für VRTX wichtig, in andere Nischen zu expandieren. Genau deswegen startete man das Forschungsprogramm zur Entwicklung von Medikamenten zur Schmerzlinderung.

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Axsome (AXSM) – Medikamente gegen Depressive Störungen

Die Nummer zwei ist heute die Aktie von Axsome (AXSM), die seit der letzten Thematisierung ebenfalls eine positive Tendenz zeigt. Der Stock sprang am 4. Januar an, nachdem das Unternehmen robuste vorläufige Ergebnisse für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2023 bekannt gegeben hatte. Axsome gab auch regulatorische Updates zu seinen Pipeline-Kandidaten bekannt und rechnet mit mehreren Topline-Datenauslesungen im Jahr 2024. Der vorläufige Nettoproduktumsatz wird für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2023 voraussichtlich rund 71 Mio. USD bzw. 204 Mio. USD betragen. Für das vierte Quartal und das Gesamtjahr erwartet AXSM einen Nettoumsatz von Auvelity (AXS-05) von rund 49 Mio. USD bzw. 130 Mio. USD. Dazu rechnet man für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2023 mit einem Nettoumsatz von 22 Mio. USD bzw. 74 Mio. USD für Sunosi (Solriamfetol).

Mit Auvelity und Sunosi hat Axsome zwei Medikamente mit Blockbuster-Charakter

Axsome hat derzeit zwei vermarktete Produkte in seinem Portfolio – Auvelity für schwere depressive Störungen und Sunosi für Narkolepsie. Axsome erwarb im Mai 2022 die US-Rechte an Sunosi von Jazz Pharmaceuticals (JAZZ). Das Unternehmen begann im Mai 2022 mit dem Verkauf von Sunosi auf dem US-Markt und im November 2022 auf bestimmten internationalen Märkten. Im Februar 2023 lizensierte Axsome seine Ex-U.S. Vermarktungsrechte von Sunosi an Pharmanovia. JAZZ hat Anspruch auf Lizenzgebühren im hohen einstelligen Prozentbereich auf den Nettoumsatz von Sunosi in den Vereinigten Staaten. Und so setzt sich der Umsatz des Unternehmen hauptsächlich aus Produktumsätzen aus Sunosi- und Auvelity-Verkäufen sowie Lizenzeinnahmen zusammen.

Axose strebt Labelerweiterung für Auvelity und Sunosi an

An dieser Stelle muss man vorerst anmerken, dass Axome sich zunächst sehr intensiv mit der Entwicklung seines Blockbusters Auvelity beschäftigt. Der Konzern evaluiert Auvelity in mehreren Studien zur Labelerweiterung, um die Reichweite des Medikaments zu erhöhen. Die Phase-III-Studie ADVANCE-2 zur Behandlung von Unruhe im Zusammenhang mit der Alzheimer-Krankheit ist noch nicht abgeschlossen. Die Topline-Daten der Studie werden in der ersten Hälfte des Jahres 2024 erwartet. Außerdem plant AXSM im späteren Jahresverlauf eine zulassungsrelevante Phase-II/III-Studie mit Auvelity zur Raucherentwöhnung zu starten. Zugleich evaluiert man zur Label-Expansion auch das Präparat Sunosi. Die Phase-III-Studie FOCUS untersucht Sunosi zur Behandlung der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung bei Erwachsenen. Topline-Daten daraus werden in der zweiten Jahreshälfte 2024 erwartet. Darüber hinaus plant das Unternehmen, mehrere Phase-III-Studien mit Sunosi zur Behandlung von schweren depressiven Störungen, Binge-Eating-Störungen und Schichtarbeitsstörungen zu initiieren. Alle diese Studien werden voraussichtlich im ersten Quartal 2024 beginnen.

Axome-Pipeline-Updates für 2024

Zu den weiteren Pipeline-Kandidaten von Axsome gehören AXS-07 (Akutbehandlung von Migräne), AXS-12 (Behandlung von Narkolepsie) und AXS-14 (Behandlung von Fibromyalgie), die für mehrere ZNS-Indikationen untersucht werden. Zwei dieser drei Medikamente könnten in nicht allzu ferner Zukunft auf den Markt kommen, was den Anfang einer neuen Umsatzstory bedeuten würde. Das mögliche Umsatzpotenzial der drei Medikamentenkandidaten macht Axsome Therapeutics zu einer attraktiven Biotech-Aktie, vor allem dann, wenn man bedenkt, dass die Aktuelle Marktkapitalisierung des Konzerns bei rund 4 Mrd. USD liegt. Und daher sollte man den Wert gerade im Jahr 2024 nicht aus den Augen lassen.

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Fazit

Abschließend ist es zu erwähnen, dass meine persönliche BioTech-/Pharma-/MedTech-Watchlist wirklich lang ist und teilweise auch konservative Titel enthält. Explizit sind es Unternehmen wie Novo Nordisk, Johnson & Johnson, Biogen, Eli Lilly, Merck, etc., die trotz ihrer Größe über ein weiteres verstecktes Potenzial verfügen könnten. Genau aus diesem Grund werden wir all diese Stocks bei einer passenden News-Gelegenheit erneut besprechen.