FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Am Dienstag hatte der Euro unter einer breiten Stärke des Dollar gelitten. "In den USA dominieren die Erwartungen schnell und kräftig steigender Leitzinsen", schrieben die Analysten der Landesbank Hessen-Thüringen. Dies sei nicht nur von der hohen Teuerungsrate und der bis zuletzt soliden Wirtschaftsentwicklung befeuert worden, sondern auch vonseiten der Fed-Vertreter. Viele unterstützen mehrere Zinserhöhungen der US-Notenbank um 0,5 Prozentpunkte und deuteten an, die Zinsen über das neutrale Niveau anheben zu wollen, um die Inflation in den Griff zu bekommen. Auf einem neutralen Zinsniveau werden die wirtschaftlichen Aktivitäten durch die Geldpolitik weder gebremst noch angetrieben.
Höhere Inflationsrisiken gehen aktuell nicht zuletzt von den wieder deutlich gestiegenen Ölpreisen aus. Auch dies erhöht den Druck auf die US-Notenbank, im Kampf gegen die hohe Teuerung eine schärfere Gangart einzulegen. Grund für den jüngsten Ölpreisschub ist die Aussicht auf ein vermindertes Angebot aus Russland infolge neuer Sanktionen der Europäischen Union angesichts des Krieges in der Ukraine.
Frische Konjunkturdaten aus der Eurozone verliehen dem Euro keine klaren Impulse. So hat sich die Stimmung in den Industrieunternehmen des Währungsraums im Mai weiter eingetrübt. Diese hätten mit Lieferengpässen, hohem Inflationsdruck, nachlassender Nachfrage und der Unsicherheit über die wirtschaftlichen Aussichten zu kämpfen, schrieb Chris Williamson, Chefökonom von S&P Global. Das erste Auftragsminus seit fast zwei Jahren führe die momentane Anfälligkeit des Industriesektors vor Augen./la/jsl/jha/