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Deutsche Anleihen drehen in die Gewinnzone

07.06.2022
um 13:35 Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben am Dienstag anfängliche leichte Verluste wettgemacht und sind in den Gewinnbereich gedreht. Am Mittag stieg der Terminkontrakt Euro-Bund-Future um 0,14 Prozent auf 149,20 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen betrug 1,29 Prozent. Sie liegt damit in Reichweite zum höchsten Niveau seit Mitte 2014.

Im Tagesverlauf zog die Nachfrage nach den sicheren Staatspapieren an, während sich die Stimmung am Aktienmarkt eintrübte. Unter den Anlegern steigt die Spannung vor der Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) an diesem Donnerstag. Die EZB dürfte das Ende ihrer Wertpapierkäufe beschließen und zudem eine erste Zinsanhebung signalisieren. Andere Notenbanken wie die US-Notenbank Fed oder die Bank of England sind in der geldpolitischen Straffung schon deutlich weiter, was der Europäischen Zentralbank angesichts der auch in der Eurozone hohen Inflation einiges an Kritik einbringt.

"Die Sitzung am Donnerstag wird einen echten Wendepunkt in der Geldpolitik der EZB markieren", schrieb Anleihen-Experte Franck Dixmier vom Vermögensverwalter Allianz Global Investors. Die Zentralbank müsse eine angemessene Antwort auf den stetigen Anstieg der Inflationsrate in der Eurozone finden und sie sollte sich dabei von einem Gefühl der Dringlichkeit leiten lassen, das in ihren Handlungen und Reden bislang fast nicht vorhanden gewesen sei. EZB-Präsidentin Christine Lagarde dürfte daher die Entschlossenheit der Zentralbank bekräftigen, das Mandat zur Preisniveaustabilität zu erfüllen.

Steigende Renditen gab es in Australien. Die Notenbank des Landes erhöhte ihren Leitzins zum zweiten Mal in Folge und deutlich stärker als erwartet. Der Zinsschritt um 0,5 Prozentpunkte ist gerade für die australische Notenbank beachtlich, weil sie zu den Notenbanken mit einer meist vorsichtigen Linie gehört. Hintergrund des Schritts ist ebenfalls die hohe Inflation./la/jha/

LS - Bund

WKN 965264 ISIN DE0009652644