FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen sind am Mittwoch merklich unter Druck geraten. Der Terminkontrakt Euro-Bund-Future
An den Märkten gerät zunehmend die Zinssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) in den Blick. Fachleute rechnen am Donnerstag wegen der hohen Inflation mit einem Ende des allgemeinen Wertpapierkaufprogramms APP. Außerdem wird ein Signal für eine erste Zinsanhebung seit mehr als einem Jahrzehnt erwartet. Die EZB würde damit die geldpolitische Wende einleiten, allerdings deutlich später als viele andere Notenbanken.
Getrieben werden die Zinsen nicht zuletzt von der Vermutung, die EZB könnte ihre Zinsstraffung rascher vollführen als bisher angenommen. An den Finanzmärkten wird mittlerweile mit zumindest einem größeren Zinsschritt um 0,5 Prozentpunkte in der zweiten Jahreshälfte gerechnet. In der EZB finden sich bisher nicht viele Unterstützer für einen solchen Schritt. Allerdings haben auch andere Notenbanken bereits größere Zinsschritt vorgenommen, darunter die US-Zentralbank, die Notenbank Kanadas oder die Währungshüter Australiens.
Sowohl die EZB als auch die Fed müssten ihre Geldpolitik nach dem Auslaufen der Notfallprogramme im Zuge der Corona-Pandemie nun schnell normalisieren, schrieb Analyst Jean Boivin vom Vermögensverwalter Blackrock. Beide Notenbanken seien jetzt mit hohen Inflationsständen konfrontiert. Die Treiber für die Preissteigerungen aber seien unterschiedlich. So werde die Inflation im Euroraum vor allem von höheren Energie- und Lebensmittelrechnungen getrieben. In den USA sei die Inflation breiter angelegt. Dort stiegen die Preise für Waren und Energie in etwa im gleichen Tempo./la/jha/