FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Anleihemarkt hat sich der Zinsanstieg am Montag fortgesetzt. Am Morgen stieg die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen bis auf 1,53 Prozent. Das ist der höchste Stand seit Mitte 2014. Zweijährige Bundeswertpapiere rentierten erstmals seit dem Jahr 2011 mit mehr als einem Prozent. Der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future
Auch in Südeuropa setzte sich der Zinsanstieg fort. Zehnjährige Staatsanleihen Italiens warfen unter dem Strich bis zu 3,94 Prozent ab. Das ist der höchste Stand seit mehr als acht Jahren. Der Zinsabstand südeuropäischer Staatstitel zu Bundesanleihen hat sich in den vergangenen Wochen deutlich ausgeweitet. Hintergrund ist neben der international strafferen Geldpolitik, dass die Europäische Zentralbank (EZB) wegen der hohen Inflation bald keine neuen Staatsanleihen mehr kaufen will. Damit fällt ein erheblicher Teil der Nachfrage der vergangenen Jahre weg, was auf den Kursen lastet und im Gegenzug die Zinsen steigen lässt.
Zum Wochenstart stehen nur wenige Konjunkturdaten an, die an den Finanzmärkten die Richtung vorgeben könnten. Es äußern sich aber einige ranghohe Vertreter aus den Notenbanken, darunter EZB-Vizepräsident Luis de Guindos./bgf/stk