(neu: Kurs, mehr Details und Hintergrund)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Aktionäre von Rheinmetall
Als wichtigster Ausrüster der Bundeswehr sei Rheinmetall einer der größten Profiteure im neuen "Superzyklus der Verteidigungsinvestitionen" in Europa, begründete die Analystin Olivia Charley ihre Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 298 Euro. Dieses verspricht mehr als 40 Prozent Kurspotenzial, der bisherige Rekord hätte damit noch viel Luft nach oben. Die Expertin kalkuliert bis 2026 im Schnitt mit einem Wachstum von 14 Prozent pro Jahr, sodass sich der Umsatz im Jahr 2026 im Vergleich zu 2021 verdoppeln sollte. Gleichzeitig stellt sie auch einen deutlichen Anstieg der Profitabilität im Rüstungsbereich in Aussicht.
Börsianer verwiesen parallel auf noch vielversprechender klingende Aussagen des Konzernchefs. "Wir rechnen mit deutlich steigenden Umsätzen in der Größenordnung von bis zu 20 Prozent im Jahr und sind nun dabei, unsere Kapazitäten hochzufahren", sagte Rheinmetall-Chef Armin Papperger der "Bild am Sonntag". "Die Produktion von Munition können wir innerhalb der nächsten zwölf Monate mindestens verdreifachen, die der Lkw lässt sich verdoppeln - weil wir vieles an Infrastruktur aus dem Kalten Krieg recht schnell reaktivieren können", sagte er.
Rheinmetall gilt seit dem russischen Angriff auf die Ukraine als Profiteur der internationalen Verteidigungsinvestitionen. Allein Deutschland will 100 Milliarden Euro zusätzlich für die Bundeswehr ausgeben, um neue Panzer, Munition und andere militärische Ausrüstungen zu beschaffen. Vor dem Ukraine-Krieg waren die Rheinmetall-Aktien bei 100 Euro gehandelt worden, seither haben sie sich mehr als verdoppelt. Im laufenden Jahr haben sie 150 Prozent an Wert gewonnen.
In dem Gespräch mit der Zeitung äußerte sich Papperger auch zur Situation möglicher Waffenlieferungen an die Ukraine. "Wir sind dabei, 100 Marder-Schützenpanzer instandzusetzen, erste Fahrzeuge sind bereits so weit", sagte er dem Blatt. Wann und wohin die Panzer geliefert werden, liege aber im Ermessen der Bundesregierung. Rheinmetall hatte die Lieferung der von der Bundeswehr ausgemusterten Panzer an die Ukraine angeboten. Zur Debatte steht auch ein "Ringtausch" mit Ländern wie Tschechien oder Griechenland, die alte sowjetische Panzer aus ihren Beständen an die Ukraine liefern könnten./tih/ajx/jha/