FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Anleihemarkt hat sich der Zinsanstieg am Montag fortgesetzt. Bis zum Mittag stieg die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen bis auf 1,58 Prozent. Das ist der höchste Stand seit Mitte 2014. Zweijährige Bundeswertpapiere rentierten erstmals seit 2011 mit mehr als einem Prozent. Der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future
Auch in Südeuropa setzte sich der Zinsanstieg fort. Die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen Italiens stieg erstmals seit mehr als acht Jahren auf vier Prozent. Spanische Papiere mit zehnjähriger Laufzeit rentierten mit bis zu 2,9 Prozent, griechische Papiere warfen bis zu 4,45 Prozent ab. In den vergangenen Jahren waren die Renditen der Papiere stark gefallen, was vor allem auf die erheblichen Anleihekäufe der Europäischen Zentralbank (EZB) zurückzuführen war.
In den vergangenen Wochen hat sich der Zinsabstand südeuropäischer Staatstitel zu Bundesanleihen jedoch deutlich ausgeweitet. Hintergrund ist neben der international strafferen Geldpolitik, dass die Europäische Zentralbank (EZB) wegen der hohen Inflation bald keine neuen Staatsanleihen mehr kaufen will. Damit fällt ein erheblicher Teil der Nachfrage der vergangenen Jahre weg, was auf den Kursen lastet und im Gegenzug die Zinsen steigen lässt.
Zum Wochenstart stehen nur wenige Konjunkturdaten an, die an den Finanzmärkten die Richtung vorgeben könnten. Es äußern sich aber einige ranghohe Vertreter aus den Notenbanken, darunter EZB-Vizepräsident Luis de Guindos./bgf/jsl/jha/