FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Anleihemarkt setzt sich der rapide Zinsanstieg fort. Zehnjährige Bundesanleihen rentierten am Dienstag mit bis zu 1,67 Prozent und damit so hoch wie seit Anfang 2014 nicht mehr. Die Rendite italienischer Staatsanleihen stieg bis auf 4,16 Prozent, das war der höchste Stand seit 2013. Der für den deutschen Markt richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future
Entscheidend für die Anleihemärkte bleibt die Inflation und die straffere Geldpolitik vieler Zentralbanken. Am Mittwoch dürfte die US-Notenbank Federal Reserve ihren Leitzins erneut deutlich anheben. Ein größerer Schritt um 0,5 Prozentpunkte gilt als ausgemacht. Immer mehr Analysten rechnen sogar mit einer noch stärkeren Anhebung um 0,75 Punkte. Vereinzelt gilt selbst ein Schritt um einen ganzen Punkt als möglich. Hintergrund ist die hohe Inflation, die in den USA auf dem höchsten Stand seit rund 40 Jahren liegt.
In Japan stemmt sich die Zentralbank unterdessen weiter gegen den Zinsauftrieb am Kapitalmarkt. Am Dienstag weitete sie ihre Käufe bestimmter Wertpapiere aus, um die Marktzinsen in der von ihr angepeilten Spanne zu halten. Mit der Aktion will die Bank of Japan an ihrer lockeren Linie festhalten. Viele andere Notenbanken schlagen hingegen den entgegengesetzten Weg ein. Die Inflation in Japan ist im internationalen Vergleich relativ niedrig./bgf/jsl/jha/