BRASÍLIA (dpa-AFX) - In der brasilianischen Hauptstadt Brasília hat eine Anhörung zu möglicher Sklavenarbeit auf einer Amazonas-Farm eines Tochterunternehmens von Volkswagen
"Wir können versichern, dass wir die geschilderten Vorgänge auf der Fazenda Rio Cristalino sehr ernst nehmen", hatte ein Sprecher der Volkswagen AG auf Anfrage gesagt, als die brasilianische Staatsanwaltschaft VW
"Das, was auf der Fazenda passiert ist, stellt schwere Menschenrechtsverletzungen dar, auch weil Sklavenarbeit eingesetzt wurde", sagte Staatsanwalt Garcia Rodrigues. "Nachdem sie Eigentum von Volkswagen war, ist das Unternehmen auch dafür verantwortlich." Er sprach etwa von unwirtlichen Unterkünften auf der als "Fazenda Volkswagen" bekannten Farm in Santana do Araguaia im Bundesstaat Pará. Zudem hätten die Arbeiter die Farm nicht verlassen können.
Bei der "Fazenda Volkswagen" handelte es sich dem Ermittler zufolge um eine der größten Unternehmungen im ländlichen Amazonasgebiet, der Autokonzern wollte damals in das Fleischgeschäft einsteigen. Sie wurde in den 1970er Jahren gegründet und von der brasilianischen Militärdiktatur unterstützt. Die Farm war rund 1390 Quadratkilometer groß und hatte etwa 300 Arbeiter. Die für die Rodung zuständigen Leiharbeiter, auf die sich der Vorwurf der Sklavenarbeit vor allem bezieht, waren nicht direkt bei dem Tochterunternehmen angestellt./mfa/DP/he