FRANKFURT/PARIS (dpa-AFX) - Aussagen der Europäischen Zentralbank (EZB) und steigende Aktienkurse an den US-Börsen haben am Mittwoch die europäischen Aktienmärkte auf den Erholungspfad geschickt. Der deutsche Leitindex Dax
Als Reaktion auf die jüngste Unruhe an den Finanzmärkten will die EZB Gelder aus dem Ende März ausgelaufenen Corona-Notkaufprogramm Pepp besonders flexibel einsetzen. Das teilte die Notenbank am Mittwoch nach einer Sondersitzung des EZB-Rates mit. Zugleich beauftragte der Rat die zuständigen Ausschüsse des Eurosystems zusammen mit der EZB, die Fertigstellung eines neuen Kriseninstruments zu beschleunigen.
In den vergangenen Tagen waren die Zinsen an den Kapitalmärkten stark gestiegen, während sich die Stimmung an den Aktienmärkten deutlich verschlechtert hatte. Besonders deutlich stiegen zuletzt die Kapitalmarktzinsen in südeuropäischen Ländern, etwa in Italien. Das hatte am Markt erneut Sorgen vor einer neuen Eurokrise aufkommen lassen.
Hintergrund der Entwicklung ist die hohe Inflation, die die Notenbanken mittels Zinsanhebungen drosseln wollen. Während die EZB im Juli erstmals seit elf Jahren den Leitzins hochsetzen will, hat die US-Notenbank Fed die Zinswende bereits vollzogen. Am Abend dürfte diese eine weitere Zinserhöhung beschließen. Experten rechnen mindestens mit einer Anhebung um 0,5 Prozentpunkte. Aber auch ein noch stärkerer Zinsschritt wird zunehmend für möglich gehalten. Laut Experten könnte ein solcher Schritt mit Blick auf den jüngsten Ausverkauf am Aktienmarkt aber bereits in den Kursen eingepreist worden sein./ajx/he