FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Auftrieb hatte der Euro zunächst durch die Nachricht erhalten, dass die EZB am Mittwoch eine Sondersitzung abhält. Der EZB-Rat hat über die aktuellen Marktbedingungen gesprochen. Hintergrund ist der starke Anstieg der Kapitalmarktzinsen, der besonders kräftig in südeuropäischen Ländern wie Italien ausfällt. An den Finanzmärkten hat dies Sorgen um die finanzielle Solidität hoch verschuldeter Länder geweckt.
Der Euro gab seine Gewinne jedoch wieder ab, nachdem die EZB die Ergebnisse der Gespräche veröffentlicht hatte. Die Notenbank will frei werdende Gelder aus dem Corona-Notkaufprogramm Pepp besonders flexibel einsetzen. Zudem soll die Fertigstellung eines neuen Kriseninstruments beschleunigt werden. Die Anleger hatten sich wohl konkretere Aussagen erhofft.
Die Blicke richten sich am Abend ganz auf die US-Notenbank Fed, die angesichts der hohen Inflation eine weitere Zinserhöhung beschließen dürfte. Experten rechnen mindestens mit einer Anhebung um 0,5 Prozentpunkte. Aber auch ein noch stärkerer Zinsschritt wird zunehmend für möglich gehalten. Derzeit liegt der Leitzins in einer Spanne von 0,75 bis 1,0 Prozentpunkten. Eine deutlichere Leitzinserhöhung dürfte den Dollar stützen.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86328 (0,86578) britische Pfund, 140,49 (140,62) japanische Yen und 1,0435 (1,0394) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1819 US-Dollar gehandelt. Das waren 11 Dollar mehr als am Vortag./jsl/bek/he