BERLIN (dpa-AFX) - Der Chef der Airbus-Rüstungssparte
Mittlerweile treffe es auch die großen Zulieferer der Luftfahrtindustrie, die größere Elektronikbaugruppen bauten. "Das ist mittlerweile schon eine gewisse Mangelverwaltung. Wenn die Lieferkette an mehreren Stellen nicht funktioniert, kommt es schnell zu einem Welleneffekt, und die Arbeitsabläufe müssen neu organisiert werden nach dem Motto: Was kann ich denn jetzt als Nächstes bauen", sagte der Chef von Airbus Defence & Space.
Als Reaktion suche Airbus neue Lieferanten, indem beispielsweise andere Quellen für Titan erschlossen würden. "Da bin ich zuversichtlich. Bereits mit der Annexion der Krim im Jahr 2014 haben wir begonnen, eine gewisse Bestandshaltung aufzubauen. Kurz und mittelfristig sind wir so abgesichert. Schwieriger ist die Chipkrise. Aber auch da sind wir dran."
Ziel sei es allgemein, gegen Störfaktoren widerstandsfähiger zu werden. "Das ist die Lehre sowohl aus Covid als auch aus der Ukraine-Krise", sagte Schöllhorn. "Es gibt durchaus weitere geopolitische Themen in der Welt, die Europa sehr genau im Auge behalten muss, beispielsweise die Situation um Taiwan. Insofern gibt es ja überall Bestrebungen, auch mehr wieder zu redomestizieren." Auf die Frage, ob es einen Auftragsrückgang wegen des Ausfalls von Flugverbindungen in Folge der Pandemie und nun wegen Personalmangels bei den Fluggesellschaften gebe, sagte er: "Nein. Die Order-Bücher sind gut gefüllt."/cn/DP/zb