SAARLOUIS (dpa-AFX) - Die Industriegewerkschaft IG Metall und der Ford
Die Gewerkschaft sprach von "einem unwürdigen und brutalen Bieterwettbewerb zwischen den Ford-Standorten in Valencia und Saarlouis". Der Standort Saarlouis mit seinen derzeit 4600 Beschäftigten solle somit "scheibchenweise abgewickelt werden". Zusammen mit dem Zulieferpark gehe es um rund 6600 im Saarland bedrohte Arbeitsplätze. Ford hatte am Mittwoch bekanntgegeben, sich für das spanische Valencia als Standort für die Produktion von neuen Elektroautos - und damit nicht für Saarlouis - entschieden zu haben.
Die IG Metall und der Betriebsrat von Ford forderten Zukunftsperspektiven für den Ford-Standort in Saarlouis und riefen zum Kampf für Standort- und Beschäftigungssicherung auf. "Ohne Perspektive für Saarlouis werden wir die Konzernentscheidung nicht akzeptieren", sagte der Geschäftsführer der IG Metall Völklingen, Lars Desgranges.
Köhlinger sagte, die Beschäftigten hätten in den letzten drei Jahren alles für die Wettbewerbsfähigkeit des Ford-Standortes in Saarlouis getan. Sie hätten auch Kurzarbeit, verringerte Schichten und Personalabbau akzeptiert. "Statt sich gemeinsam mit der Belegschaft für die Standortsicherung einzusetzen, hat das Management die Hände in den Schoß gelegt. Jetzt droht eine ganze Region ins Abseits gedrängt zu werden."
Nach Angaben des Ford-Betriebsratsvorsitzenden Markus Thal wurden seit 2018 mehr als 2500 Arbeitsplätze in Saarlouis abgebaut. "Wir haben geliefert, das Management hat uns mit leeren Versprechungen hingehalten. Wir fühlen uns belogen und betrogen vom Ford-Europa-Management!"/rtt/DP/nas