HAMBURG (dpa-AFX) - Der Abstieg war noch schneller als der Aufstieg: Brauchte die Aktie von Just Eat Takeaway rund drei Jahre, um ihre Hochs von über 100 Euro im Jahr 2020 zu erreichen, reichten weniger als zwei Jahre, um wieder auf unter 20 Euro zu fallen. Anleger, die nach diesem Kursrutsch mit dem Einstieg liebäugeln, warnt indes die Privatbank Berenberg. Analystin Sarah Simon geht davon aus, dass die Geschäfte des Lieferdienstes zunächst mäßig verlaufen werden. Sie hat Just Eat daher mit der Einstufung "Sell" in ihre Bewertung aufgenommen. Das Kursziel von 16,30 Euro liegt leicht unter dem aktuellen Niveau.
Die Analystin gesteht zwar ein, dass das Geschäft in Deutschland und den Niederladen gut läuft. Ansonsten überwiegen jedoch die Minuspunkte. In Großbritannien dürfte es schwierig bleiben. Die Kosten lägen hier deutlich über denen von Wettbewerber Deliveroo .
Auch in den USA gibt es Probleme. Simon befürchtet, dass der Verkauf der US-Tochter Grubhub die Erwartungen enttäuschen wird. Die Konkurrenten Doordash und Uber Eats hätten deutlich an Marktanteilen zugelegt. Daher dürfte der Verkaufspreis unter einer Milliarde Dollar liegen. Das wäre zu wenig, um optimistische Erwartungen zu erfüllen. Die Analystin rechnet mit netto lediglich 400 Millionen Dollar. Dies würde nicht nur die Hoffnungen des Marktes enttäuschen, sondern weiteren Finanzierungsbedarf von etwa 500 Millionen Euro bedeuten. Denn der freie Mittelzufluss sei weiter negativ und eine Reihe von Finanzierungsinstrumenten würden demnächst fällig, wie Simon betont./mf/bek/jha/
Mit der Empfehlung "Sell" sieht Berenberg auf Sicht von zwölf Monaten ein nachhaltiges Abwärtspotenzial von mehr als 15 Prozent für die Aktie.
Analysierendes Institut Berenberg.
Veröffentlichung der Original-Studie: 28.06.2022 / 16:43 / GMT
Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: Datum in Studie nicht angegeben / Uhrzeit in Studie nicht angegeben / Zeitzone in Studie nicht angegeben
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