SEVENUM (dpa-AFX) - Eine starke Nachfrage nach verschreibungsfreien Medikamenten treibt den Online-Arzneimittelhändler Shop Apotheke
Am Aktienmarkt kam dies gut an. Die Aktie legte im frühen Handel um mehr als zehn Prozent zu und konnte damit die Vortagesverluste mehr als ausgleichen. Seit Jahresbeginn steht allerdings noch ein Minus von fast ein Viertel zu Buche.
Die Online-Apotheke konnte ihren Umsatz konzernweit mit verschreibungsfreien Medikamenten im zweiten Quartal im Jahresvergleich um 11,2 Prozent steigern. Dazu trug vor allem der deutschsprachige Markt bei. Das entsprechende Plus in der sogenannten Dach-Region mit den Märkten Deutschland, Österreich, Schweiz lag bei 14,4 Prozent. Während in den anderen europäischen Märkten der Umsatz um fast 28 Prozent kletterte, ging der Segmenterlös mit rezeptpflichtigen Produkten leicht zurück.
Für das Geschäftsjahr 2022 bestätigt der Vorstand die Prognose. Der SDax
Für Analyst Alexander Thiel vom Analysehaus Jefferies hat Shop Apotheke in einem schwierigen Marktumfeld ordentlich abgeschnitten und seine Erwartungen knapp übertroffen. Das Wachstum der Online-Apotheke habe sich im Vergleich zum Vorquartal beschleunigt, schrieb Analyst Michael Heider vom Analysehaus Warburg Research. Das Unternehmen sei exzellent positioniert, um von der Einführung des E-Rezepts in Deutschland zu profitieren.
Große Hoffnungen hatte sich Shop Apotheke auf die flächendeckende Einführung des elektronischen Rezepts gemacht. Als der ursprünglich für den Jahreswechsel vorgesehene Start dann vom Bundesgesundheitsministerium verschoben wurde, war das Unternehmen - wie andere Online-Arzneimittelhändler auch - an der Börse weiter unter Druck geraten. Konzernchef Stefan Feltens ist laut der Mitteilung jedoch zuversichtlich, dass die Einführung des elektronischen Rezepts im Laufe der kommenden Monate bundesweit vorangetrieben wird.
Erst kürzlich befanden die Gesellschafter der für das Projekt federführenden Gesellschaft Gematik über einen neuen Zeitplan. Unter anderem müssen alle Apotheken ab dem 1. September das E-Rezept akzeptieren. Verbindlichkeit für Mediziner gibt es zunächst aber nicht. Dabei wird aber gehofft, dass sich den zwei Pilotregionen Westfalen-Lippe und Schleswig-Holstein immer mehr Ärzte und Kliniken deutschlandweit anschließen werden. Ab Dezember würde das E-Rezept dann verbindlich, sollten die Gematik-Gesellschafter die regionale Einführung als Erfolg werten./mne/ngu/stk