FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Die Euro-Schwäche geht einher mit einer teils sehr trüben Stimmung an den Finanzmärkten. Davon profitiert nicht zuletzt der Dollar, der von Anlegern als sichere und vor allem liquide Alternative geschätzt wird. Am Dienstag verlor deshalb nicht nur der Euro an Wert, auch viele andere Währungen gaben zum Greenback deutlich nach.
Konjunkturdaten zeichnen weiter ein negatives Bild für die Eurozone. Die Unternehmensstimmung fiel im Juni auf den tiefsten Stand seit 16 Monaten, wie S&P Global mitteilte. Ein Argument für den schwachen Euro lautet, dass Europa wesentlich stärker von den Folgen des Ukraine-Kriegs betroffen sei als die USA. Als entscheidender Grund wird die hohe Abhängigkeit vieler europäischer Länder von russischen Rohstoffen wie Erdöl oder Erdgas genannt.
Hinzu kommt, dass die US-Notenbank Fed wesentlich entschlossener auf die hohe Inflation reagiert als die EZB. Während die Federal Reserve ihren Leitzins schon mehrfach und deutlich angehoben hat, hat es die EZB bisher nur zu einer Ankündigung geschafft. Mitte Juli soll der Zins erstmals seit elf Jahren steigen, allerdings absehbar um lediglich 0,25 Prozentpunkte. Viele andere Zentralbanken, wie jüngst die Zentralbank Australiens, heben ihre Zinsen derzeit viel stärker an./bgf/jsl/jha/