LÜBECK (dpa-AFX) - Trotz eines bisher enttäuschenden Jahresverlaufs hält der Medizin- und Sicherheitstechnikkonzern Drägerwerk
Die Aktie verlor am Freitag im frühen Handel rund sieben Prozent. Ein Börsianer sprach mit Blick auf die Geschäftszahlen vom "nächsten fürchterlichen Quartal". "Man fragt sich, wie es Drägerwerk schaffen will, am Jahresende profitabel zu sein", sagte der Börsianer. Mit dem Abschlag nach den Eckdaten weitete die Aktie das Minus im laufenden Jahr auf rund 15 Prozent aus. Damit sind die im SDax notierten Vorzugsaktien aber noch einer der besten Titel in dem Nebenwerteindex, der seit Ende 2021 fast 30 Prozent verlor.
Wie das im SDax
Zu schaffen machten dem Management gleich zwei Umstände: Auf der einen Seite kämpft der Anbieter von Medizin- und Sicherheitstechnik mit Produktengpässen infolge der andauernden Lieferkettenprobleme. Darüber hinaus belastet der lockdownbedingte Umsatzrückgang in China die Geschäfte.
Der hohe Auftragsbestand und die Hoffnung auf eine Entspannung der Liefersituation stimmen den Vorstand aber optimistisch, im zweiten Halbjahr den Rückstand aufholen und die Jahresziele erfüllen zu können. Zudem stieg der Auftragseingang im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr währungsbereinigt um 7,6 Prozent auf rund 822 Millionen Euro.
So soll auf Jahressicht der Umsatz währungsbereinigt um fünf bis neun Prozent zurückgehen. Die operative Marge (Ebit-Marge) sieht der Vorstand bei ein bis vier Prozent. Wahrscheinlich sei weiterhin, dass das jeweils untere Ende der Spanne erreicht werde. Die Prognose stehe unter dem Vorbehalt, dass sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht weiter verschärften. Die vollständigen Zahlen will Drägerwerk am 28. Juli veröffentlichen./ngu/zb/jha/