(Im 7. Absatz wird klargestellt, dass Tytti Tuppurainen Ministerin rpt Ministerin ist. Zudem wurden im 4. und 5. Absatz die Staatshilfeplanungen aktualisiert.)
FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die Aussicht auf baldige Staatshilfen für Uniper
Während am Dienstag Spekulationen über die Wiederaufnahme der russischen Gaslieferungen nach den Wartungsarbeiten an der Gaspipeline Nord Stream 1 kursierten, steht an diesem Tag eine mögliche Rettungsaktion des Konzerns im Fokus. Ob wieder Gas durch die Pipeline fließen wird, blieb auch zur Wochenmitte unklar. Hierzu gab es aus Russland widersprüchliche Signale.
Der Energieversorger war wegen der Drosselung russischer Gaslieferungen durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 unter Druck geraten. Zu Wochenbeginn wurde daher eine milliardenschwere Kreditlinie der staatlichen Förderbank KfW ganz ausgeschöpft und zudem weitere Mittel beantragt.
Nun nehmen die Maßnahmen zur Rettung des angeschlagenen Energiekonzerns mehr und mehr Form an. Die bestehenden Kredite der staatlichen KfW-Bank müssten von 2 auf 8 Milliarden Euro aufgestockt werden, wie aus einem Papier des Bundestagsausschusses für Klimaschutz und Energie hervorgeht, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Dies sei nötig, um kurzfristig Liquidität für Ersatzbeschaffungen von Gas bereitzustellen, sowie sogenannte Margining-Positionen abzusichern. Margining sind Rücklagen, die Versorger bei Geschäften an den Energiebörsen hinterlegen müssen.
Außerdem ist laut dem Papier ein Einstieg des Bundes mit bis zu 30 Prozent geplant. Dies soll durch eine Kombination aus Kapitalerhöhung und weiterem hybriden Eigenkapital erreicht werden. Ziel ist hierbei die Deckung der aufgelaufenen Verluste bei dem Düsseldorfer Konzern.
Ein Händler bewertete die Aktion positiv und konkretisierte: "Deutschland erwägt, mehr als 5 Milliarden Euro zu investieren, wobei sich das Gesamt-Engagement wahrscheinlich auf unter 10 Milliarden Euro belaufen dürfte." Zudem ergänzte er, dass laut dem "Handelsblatt" das Rettungspaket für Uniper diesen Freitag bei einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz erneut besprochen werde, um bis zum nächsten Montag, dem 25. Juli, eine Einigung zu erzielen.
JPMorgan-Analyst Vincent Ayral verwies zudem auf die nur begrenzte Rolle, die der Mehrheitsaktionär und Mutterkonzern Fortum
Laut Ayral deutet dies darauf hin, dass die Verwässerung des Fortum-Anteils der Preis sein dürfte, den das finnische Unternehmen zahlen müsse, - "mit dem potenziellen Risiko einer Dekonsolidierung von Uniper, abhängig von den endgültigen Einzelheiten der Rettungsaktion"./ck/bek/mis