FRANKFURT (dpa-AFX) - Kurz vor der voraussichtlich ersten Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank (EZB) seit mehr als einem Jahrzehnt dürfte am Donnerstag gespanntes Abwarten den deutschen Aktienhandel prägen. Der Broker IG indizierte den Dax knapp zwei Stunden vor Handelsbeginn mit 13 268 Punkten leicht im Minus. Schon am Vortag hatte der Leitindex Dax
Erleichtert dürften sich die Börsianer nun beim Thema Gas zeigen. Nach der Wartung von Nord Stream 1 ist am Donnerstagmorgen die Gaslieferung durch Russland wieder angelaufen. Es fließe wieder Gas, sagte ein Sprecher der Nord Stream AG der Deutschen Presse-Agentur. "Die Wiederaufnahme der Gaslieferung lässt die Börsianer aufatmen", schrieb Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Damit sei die Energiekrise natürlich bei weitem nicht gelöst, zumindest kurzfristig sei aber ein Albtraum-Szenario abgewendet.
Mit Blick auf die EZB ist fraglich, wie stark die Zinsanhebung ausfallen wird. Eine Erhöhung um 0,25 Prozentpunkte gilt als ausgemachte Sache. Allerdings ist wegen der hohen Inflation auch ein deutlicherer Schritt um einen halben Prozentpunkt nicht ausgeschlossen. Medienberichte deuten darauf hin, dass diese Option zumindest in Erwägung gezogen wird. Angesichts dieser Unwägbarkeit dürften Investoren kurz vor der Zinsentscheidung am späten Mittag nicht mehr ins Risiko gehen./bek/mis