ZÜRICH (awp) - Nach dem freundlichen Wochenbeginn hat der Schweizer Aktienmarkt am Dienstag wieder den Rückwärtsgang eingelegt. Allen voran die Großbank UBS
Die US-Notenbank Fed wird ihren Kampf gegen die hohe Inflation an diesem Mittwoch aller Voraussicht nach fortsetzen. Nach einer kräftigen Zinsanhebung im Juni wird mit einer abermaligen Erhöhung um 0,75 Prozentpunkte gerechnet. Es könnten aber auch mehr sein. Die Notenbanker dürften zeigen, dass sie die hohe Inflation energisch bekämpfen und sich auch von einer Abschwächung der Wirtschaft davon nicht abhalten ließen, sagte ein Händler. Dies heize die Konjunktursorgen weiter an, heißt es am Markt. Diese seien noch gestiegen, weil Russland die Gaslieferungen nach Europa ab Mittwoch weiter drosseln will.
Der SMI
"Das ist das Charakteristikum von Bärenmärkten. Sie werden unterbrochen durch Tage, an dem die Kurse deutlich steigen. Danach aber kommt nichts nach und es geht wieder gemächlich, aber sicher abwärts", kommentierte ein Marktteilnehmer. Für getrübte Stimmung bei den Investoren sorgte die UBS, die ein enttäuschendes Quartalsergebnis vorlegte. Dies führte zu einer Verkaufswelle, die den Kurs um 9,4 Prozent abstürzen ließ. Das ist der größte Einbruch der UBS-Aktie in diesem Jahr und übertrifft sogar noch den Kursrutsch vom 24. Februar, als Russland den Krieg in der Ukraine begann.
Die Großbank hat im zweiten Quartal den Gewinn gegenüber dem Vorjahr nur dank des Verkaufs eines Gemeinschaftsunternehmens auf 2,1 Milliarden Dollar gesteigert. Die verwalteten Vermögen sind als Folge der Talfahrt an den Finanzmärkten aber deutlich geschrumpft. Das Ergebnis des Branchenprimus riss auch die Titel der Konkurrentin Credit Suisse
An zweiter Stelle der Verlierer standen die konjunktursensitiven Adecco
Auf der anderen Seite standen Julius Bär
Stützen des SMI waren die drei Schwergewichte Roche
Im breiten Markt schossen Lindt PS um 7,0 Prozent nach oben. Der Edelschokoladenhersteller setzt nach glänzenden Halbjahreszahlen die Wachstumsziele höher. SIG kletterten nach der Vorlage von Ergebnissen ebenfalls kräftig um 5,4 Prozent./jb/kw/AWP/zb