METZINGEN (dpa-AFX) - Der Finanzchef des Modekonzerns Hugo Boss
Müller räumte ein, dass die generelle Konsumneigung derzeit eher gedämpft sei. Eine Erhöhung der Prognose, wie sie Hugo Boss Mitte Juli vorgenommen habe, sei daher "eher ungewöhnlich". Jedoch habe das Unternehmen versucht, dies in seinem Ausblick zu antizipieren. Das Management erwartet nun einen Umsatz auf dem Rekordniveau von 3,3 Milliarden bis 3,5 Milliarden Euro und ein operatives Ergebnis (Ebit) von 285 Millionen bis 310 Millionen Euro.
Die Aktie verzeichnete im frühen Handel weitere Kursgewinne und legte um 2,4 Prozent zu. Im laufenden Jahr kommt sie auf ein Plus von rund neun Prozent, allein im vergangenen Monat stieg sie um fast 16 Prozent. Der Modekonzern verzeichne eine gute Dynamik in allen Vertriebskanälen, notierte RBC-Analystin Manjari Dhar. Der Ausblick wirke angesichts der anhaltenden Unsicherheiten pragmatisch. Mit Blick auf die bei Hugo Boss in der Vergangenheit stärkeren zweiten Jahreshälfte sieht sie aber noch Luft nach oben.
Hugo Boss verzeichnete im zweiten Quartal einen Umsatz- und Gewinnsprung. Dabei profitierte das Unternehmen von einer Runderneuerung und Verjüngung seiner Marken. Beim Marketing setzt der Konzern mittlerweile voll auf die digital-affine Kundschaft. Dies scheint sich auszuzahlen. Müller sieht eine steigende Markenbegehrlichkeit. So habe Hugo Boss deutlich weniger Rabatte geben müssen, was sich positiv auf das Ergebnis auswirkte. Die bereits vorgelegten vorläufigen Zahlen wurden bestätigt.
So wuchs der Umsatz um 40 Prozent auf 878 Millionen, wobei der stationäre Handel hohe Wachstumsraten verzeichnete. Das operative Ergebnis wurde mit 100 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Netto verblieben 58 Millionen Euro, was ebenfalls mehr als einer Verdopplung entspricht./nas/lew/mis