HERZOGENAURCH (dpa-AFX) - Der Sportartikelhersteller Adidas
Ohlmeyer geht im zweiten Halbjahr für den Konzern ohne das China-Geschäft von einem währungsbereinigten Wachstum im mittleren Zehnprozentbereich aus, nach einem vergleichbaren Plus von elf Prozent in den ersten sechs Monaten. Konzernweit soll das Plus zehn Prozent betragen. Dabei zeigte sich Adidas für den nord- sowie lateinamerikanischen Markt optimistischer als zuvor, während der Sportartikelhersteller für die europäische Region EMEA die Wachstumsaussichten leicht senkte. Im wichtigen China-Geschäft geht das Management von Kasper Rorsted von einem prozentual zweistelligen Rückgang aus.
Die in diesem Jahr bislang schwer gebeutelte Adidas-Aktie setzte ihre Erholung aus den vergangenen Wochen fort und gewann am Mittag gut drei Prozent. Adidas hatte wegen der Probleme in China sowie einer zu erwartenden schwächeren Konsumlaune in anderen Ländern Ende Juli seine Prognosen gesenkt. Für 2022 erwartet das Management ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich - deutlich weniger als zuvor. Zuletzt hatte Adidas ein Plus am unteren Ende der Spanne von elf bis 13 Prozent ausgegeben.
Die operative Marge sieht das Unternehmen bei sieben Prozent nach bisher avisierten rund 9,4 Prozent, und auch der Gewinn aus fortgeführten Bereichen soll mit rund 1,3 Milliarden Euro unter den zuvor erwarteten 1,8 Milliarden bis 1,9 Milliarden Euro ausfallen. Auch hier hatte Adidas zuletzt das untere Ende der Spanne als Ziel ausgeben. Der Konzern war wegen der Corona-Beschränkungen im wichtigen chinesischen Markt bereits im Mai vorsichtiger geworden.
Im zweiten Quartal stiegen die Erlöse wie bereits bekannt währungsbereinigt um vier Prozent. Zweistellige Zuwächse erzielte das Unternehmen den Angaben zufolge in Nord- und Lateinamerika. In der europäischen Region EMEA konnte Adidas ein Wachstum im hohen einstelligen Bereich verbuchen. In Euro stieg der Umsatz um zehn Prozent auf knapp 5,6 Milliarden Euro. Die operative Marge sank hingegen wegen hoher Frachtkosten von 10,7 auf 7,0 Prozent. Der Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft ging von 387 Millionen auf 360 Millionen zurück./nas/mis/zb