FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein starker Quartalsbericht und angehobene Jahresziele haben den Aktien von Fraport
Sie gewannen im frühen Handel viereinhalb Prozent auf 48,95 Euro und setzten sich damit an die Spitze des leicht schwächelnden MDax
Seit ihrem Tief seit Herbst 2020 Anfang Juli haben sich die Fraport-Aktien nun bereits wieder um fast 30 Prozent erholt. Im bisherigen Jahresverlauf steht allerdings immer noch ein Verlust von rund 18 Prozent zu Buche.
Sowohl die Analysten der Deutschen Bank als auch von Goldman Sachs verwiesen auf das überraschend hohe operative Quartalsergebnis vor Sondereinflüssen. Zur angehobenen Prognosespanne für die Passagierzahlen in diesem Jahr schrieben allerdings beide, dass diese sich im Mittel nun auf dem Niveau der durchschnittlichen Analystenschätzung (Konsens) befinde.
Ein Händler sprach von einem "soliden ersten Halbjahr" und hob auch die angehobenen Jahresziele positiv hervor. Zudem verwies er darauf, dass der Großteil der positiven Überraschung außerhalb Deutschlands zustande gekommen sei, vor allem in Griechenland.
Einzelne stark touristisch geprägte Flughäfen in Griechenland lagen laut Fraport in den ersten sechs Monaten des Jahres denn auch bereits u?ber dem Vorkrisenniveau aus dem Jahr 2019.
Analystin Stephanie D'Ath von der kanadischen Bank RBC monierte indes, dass der Nettogewinn mit 59 Millionen Euro 20 Prozent unter dem Konsens und auch ihrer eigenen Schätzung gelegen habe. Allerdings, so schränkte sie ein, sei dies auf eine weitere Abschreibung im Zusammenhang mit dem Flughafen St. Petersburg zurückzuführen.
Positiv nannte sie zugleich die Entwicklung des freien Barmittelflusses, bleibt für die Fraport-Aktie aber insgesamt weiterhin eher negativ gestimmt. Ihr "Underperform"-Urteil begründet sie unter anderem mit teuren Investitionen zur Kapazitätserhöhung, die nicht aufgeschoben werden könnten, oder auch mit dem Verkehrsmix, da es bei Fraport im Vergleich zu den Wettbewerbern weniger Inlandsflüge gebe. Mit der Einstufung "Underperform" rechnen die Analysten von RBC auf Sicht von zwölf Monaten mit einer Rendite der Aktie, die deutlich unter dem Branchendurchschnitt liegt./ck/la/mis