DRESDEN (dpa-AFX) - Der Halbleiterhersteller Globalfoundries (GF)
Vor allem die Autobranche sei nach Chips hungrig, hieß es. Während früher in einem Wagen etwa 60 bis 70 davon verbaut wurden, seien es inzwischen mehrere Hundert. Dies hänge zum einen mit dem Umstieg von Verbrenner- auf Elektroautos zusammen. Auch die Ansprüche der Käufer hätten sich über die Jahre verändert. "Autos sind heute fahrende Computer", sagte Horstmann. Pro Jahr wachse der Ausstoß an Chips für den Bereich Automotive um 15 bis 16 Prozent. Ende nächsten Jahres würden sie ein Sechstel der Gesamtproduktion in Dresden ausmachen.
"Als sächsische Landeshauptstadt müssen wir unsere europäische Spitzenposition bei der Halbleiterfertigung durch die Unterstützung von weiteren Investitionen der Halbleiterhersteller halten und ausbauen", sagte der FDP-Bundestagsabgeordnete Torsten Herbst nach einem Besuch bei GF. Die umfangreichen Investitionspläne von Globalfoundries und weiterer Hersteller am Standort Dresden würden eine enorme Chance bedeuten.
"Im Bundeshaushalt und auf europäischer Ebene stehen Milliarden Euro für den Ausbau der Halbleiterfertigung zur Verfügung. Allerdings muss Deutschland bei den Entscheidungen für die finanzielle Unterstützung sehr viel schneller werden, da wir sonst Schlüsselinvestitionen nach Asien oder in die USA verlieren", sagte Herbst. Es sei im nationalen und sächsischen Interesse, dass man bei der Chipfertigung durch den Ausbau der heimischen Chipfertigung unabhängiger von asiatischen Produktionsstandorten werde.
GF hat nach eigenen Angaben etwa 300 Kunden weltweit, das Dresdner Werk allein rund 120. Mit mit einer Reinraumfläche von rund 60 000 Quadratmetern ist es das größte Halbleiterwerk Europas. Hier arbeiten mehr als 3300 Mitarbeiter. Sie stellen nicht nur Chips für den Bereich Automotive her, sondern auch für Produkte wie Smartphones sowie Anwendungen in den Bereichen Cyber-Security, Mobile Banking und die 5G-Technologie./jos/DP/zb