HAMBURG (dpa-AFX) - Im Konflikt um einen Tarifvertrag droht die IG Metall der deutschen Tochter des dänischen Windanlagenherstellers Vestas
Deutschlands größte Gewerkschaft war Mitte Mai in Gespräche mit der Vestas Deutschland GmbH (Hamburg) eingestiegen. Zuletzt habe man Anfang Juli miteinander gesprochen, dieses Treffen sei sehr kurz gewesen, berichtete Bitter. Er bekräftigte seinen Eindruck, dass das Unternehmen lieber mit dem Betriebsrat als mit der IG Metall über Arbeitsbedingungen und die Höhe der Entgelte sprechen wolle. Für ein Unternehmen dieser Größe sei eine solche Weigerung gegenüber der Gewerkschaft "nicht hinnehmbar", sagte er weiter. Der Konflikt betrifft laut IG Metall insgesamt rund 1700 Beschäftigte, darunter 700 Monteure, die mit Service und Wartung von Windkraftanlagen beschäftigt sind.
Bitter hatte vor Beginn der Gespräche im Mai die "klare Erwartungshaltung der Beschäftigten" zu tariflich geregelten Arbeitsbedingungen geäußert. "Die Windbranche wird eine Schlüsselrolle einnehmen beim Umbau unserer Strom- und Energieversorgung in den kommenden Jahren", so der Gewerkschafter. "Umso wichtiger ist es aus unserer Sicht, dass wir ernsthafte Schritte unternehmen, um auch die Tarifbindung in der Branche zu erhöhen." Die IG Metall beklagt seit langem, dass zwar viele Zulieferer der Windindustrie, zum Beispiel Maschinenbauer, traditionell dem Flächentarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie unterliegen. Bei Herstellern und im Servicebereich habe sich die Windbranche aber bisher einer Tarifbindung verweigert./kf/DP/zb