MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Softwareanbieter Nemetschek
Derzeit haben von Bloomberg erfasste Experten für das Jahr 2024 einen Erlös von 985 Millionen Euro auf dem Zettel. Viel würde dem Konzern also nicht fehlen. Nemetschek hat in den letzten Jahren auch einige Firmen aufgekauft, um zu wachsen. Ende 2020 hatte der damalige Interims-Chef Axel Kaufmann bereits angekündigt, beim Umsatz die Milliardenschwelle knacken zu wollen, dabei aber keinen Zeitpunkt genannt.
Nemetschek setzt darauf, dass sich angesichts von Kostensteigerungen bei Bauprojekten der Druck hin zur Digitalisierung der Branche fortsetzt - was dem Unternehmen mit seiner Bau- und Kostenplanungssoftware in die Karten spielen würde. "Bei 90 Prozent aller großen Bauprojekte gibt es Verzögerungen oder deutliche Überschreitungen des Budgets", sagte Padrines.
In diesem Jahr peilt Nemetschek ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von 12 bis 14 Prozent an. Ohne Wechselkurseffekte wären das für dieses Jahr 763 bis 777 Millionen Euro Erlös. Doch der zuletzt schwache Euro gibt derzeit kräftig Rückenwind. Im ersten Halbjahr wuchs Nemetschek auch ohne diesen Effekt bereits stärker als in der Jahresprognose veranschlagt. Der Vorstand blieb aber bei seinem Ausblick wegen des trüberen Konjunkturumfelds und weil das Unternehmen im zweiten Halbjahr bei der wichtigen US-Marke Bluebeam auf das Abo-Erlösmodell umstellt.
Nemetschek ist vor allem auf Software im Bauwesen ausgerichtet, etwa mit Konstruktions-, Architektur- und Bauplanungssoftware. Diese Angebote machen den Löwenanteil des Geschäfts aus, die Sparten Design und Build stehen für über 80 Prozent des Gesamterlöses. Darüber hinaus gibt es auch Software zur Gebäudeverwaltung.
Allerdings wächst die Sparte mit Programmen für die Medien- und Unterhaltungsindustrie am schnellsten. Hier bietet Nemetschek über die Tochter Maxon 3D-Animations- und Simulationssoftware unter anderem für die Videospiel- und Filmindustrie an./men/zb/mis