FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Vorzugsaktien von Henkel
Am Nachmittag behaupteten die Titel ein Plus von 1,6 Prozent auf 65,80 Euro, was für einen der vorderen Plätze im schwächelnden Dax
Etliche Analysten billigten Henkel zwar besser als erwartete Zahlen zu. Sie relativierten diese aber auch etwas mit Blick auf die generell starken Resultate der Branche in der laufenden Berichtssaison. Mit Ausnahme von Warburg Research und der Bank of America (Bofa) sprechen sie eine neutrale Anlageempfehlung für die Aktie aus.
"Endlich ein paar gute Nachrichten", überschrieb Warburg-Experte Jörg Philipp Frey seinen Kommentar zu den Zahlen. Das organische Umsatzwachstum sämtlicher Sparten habe seine Schätzungen übertroffen. Zu einem ähnlich positiven Urteil kam auch Iain Simpson von der britischen Investmentbank Barclays, der als Höhepunkte den Umsatz im Klebstoffgeschäft sowie die Marge in der Kosmetiksparte erwähnte.
James Edwardes Jones von der kanadischen Bank RBC verwies darauf, dass die angehobene Zielspanne für das organische Umsatzwachstum nun etwa der Konsensschätzung entspreche. Etwas überrascht habe ihn jedoch das lediglich beibehaltene Ziel für die organische Ergebnisentwicklung (EPS). Letzteres könnte die Anleger enttäuschen, ergänzte Celine Pannuti von der US-Bank JPMorgan. Die zwischenzeitliche Kursschwäche interpretierte sie als Gewinnmitnahmen angesichts des bereits am Freitag im späten Handel stark angezogenen Aktienkurses.
Henkel erhöhte nach einem robusten Wachstum im ersten Halbjahr seine Umsatzprognose für das laufende Jahr. Das Unternehmen erwartet nun ein Wachstum aus eigener Kraft von 4,5 bis 6,5 Prozent. Das ist jeweils ein Prozentpunkt mehr als zuvor in Aussicht gestellt. Ausgeklammert sind dabei Währungseffekte sowie Zu- und Verkäufe. Die gestiegenen Rohstoff- und Logistikkosten lasten jedoch auf den Ergebnissen, sodass Henkel für 2022 weiterhin von sinkenden Gewinnen ausgeht. Der geplante Zusammenschluss der Konsumgütergeschäfte macht unterdessen Fortschritte./gl/edh/jha/