FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Eurokurs
Schwache Konjunkturdaten aus China sorgten am Devisenmarkt für eine hohe Nachfrage nach dem Dollar, der in wirtschaftlich unsicheren Zeiten oft als Hort der Stabilität gefragt ist. In China verlangsamte sich das Wachstum der Einzelhandelsumsätze im Juli im Vergleich zum Vorjahr überraschend. Auch die Industrieproduktion verlor dort unerwartet an Schwung.
Um der Wirtschaft neuen Schub zu geben, senkte Chinas Zentralbank überraschend erstmals seit Januar den Zinssatz für einjährige Refinanzierungsgeschäfte mit den Banken. Vor diesem Hintergrund geriet der chinesische Yuan gegenüber dem Dollar unter Druck. Denn während China die Geldpolitik lockert, nimmt die US-Notenbank kräftige Zinserhöhungen vor, um die hohe Inflation zu bekämpfen. Leitzinserhöhungen machen in der Regel eine Währung für Anleger attraktiver.
In diesem Umfeld belasteten sehr schwach ausgefallene Konjunkturdaten aus den USA den Dollar nicht. So hat sich die Stimmung in der Industrie der Region New York im August stark eingetrübt. Gleichzeitig hat sich auch der NAHB-Hausmarktindex überraschend deutlich eingetrübt. Beide Werte erreichten den niedrigsten Stand seit Mai 2020.
Der ungarische Forint litt im Handel mit dem Euro und dem Dollar zusätzlich unter einem skeptischen Kommentar von S&P. Die US-Agentur senkte den Ratingausblick für das Land auf negativ von zuvor stabil. Das bedeutet, dass eine Senkung der Bonitätsnote droht. Zur Begründung verwies S&P auf die negativen Auswirkungen des Ukraine-Krieges, unter denen die ungarische Wirtschaft leide.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84375 (0,84715) britische Pfund, 135,61 (137,47) japanische Yen und 0,9631 (0,9689) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1776 Dollar gehandelt. Das waren rund 26 Dollar weniger als am Freitag./jsl/jha/