HERZOGENAURACH (dpa-AFX) - Paukenschlag bei Adidas
Rorsted und der Aufsichtsrat hätten sich im gegenseitigen Einvernehmen darauf geeinigt, dass der Konzernchef 2023 aus seinem Amt ausscheiden werde, teilte der Adidas am Montag mit. Einen Nachfolger gibt es noch nicht - die Suche habe "begonnen". Rorsted werde so lange das Amt weiterführen. "Nach drei herausfordernden Geschäftsjahren, die weltweit von den wirtschaftlichen Folgen der Covid-19-Pandemie und geopolitischen Spannungen geprägt waren, ist nun der richtige Zeitpunkt, einen Wechsel auf der Position des Vorstandsvorsitzenden einzuleiten, um dem Unternehmen einen Neustart zu ermöglichen", sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Thomas Rabe.
Die in diesem Jahr bislang schwer gebeutelte Adidas-Aktie weitete ihre Verluste nach den Neuigkeiten etwas aus und fiel zuletzt um gut drei Prozent. Adidas hatte wegen Problemen in China sowie einer zu erwartenden schwächeren Konsumlaune in anderen Ländern Ende Juli die Prognosen gesenkt.
Rorsted ist seit 2016 Chef von Adidas. Er war damals vom Konsumgüterkonzern Henkel
Doch Adidas hatte zuletzt im Vergleich mit dem US-Konzern Nike
2019 sollte dabei eigentlich ein Ausrutscher bleiben. Doch danach folgten herbe Einbußen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Doch bereits 2021 legte das Unternehmen den Schalter wieder um und erholte sich rasch, was sich auch im Aktienkurs zeigte, der bis August 2021 auf ein Rekordhoch von 336 Euro kletterte. Danach begann jedoch die Talfahrt, aktuell notiert das Papier bei rund 160 Euro.
Zuletzt war der viel kleinere Konkurrent Puma Adidas deutlich voraus. Trotz Lieferkettenproblemen, Inflation, dem Ukraine-Krieg, Corona-Pandemie und einer sich eintrübenden Konsumstimmung steigerte Puma Umsatz und Gewinn im ersten Halbjahr deutlich und erhöhte seine Umsatzprognose. Für 2022 erwartet Puma weiterhin einen höheren Gewinn - während Adidas inzwischen mit einem Rückgang rechnet. Adidas wurde dabei zum Verhängnis, stärker vom einst so gewinnträchtigen China-Geschäft abhängig zu sein. Doch dies liegt seit einiger Zeit am Boden. Das liegt nicht nur an der Corona-Pandemie, sondern auch an geopolitischen Spannungen zwischen der westlichen Welt mit China, die die Chinesen vermehrt zu chinesischen Marken greifen lässt.
Rorsted verwies am Montag auf die "externen Faktoren". Es habe "viel Kraft gekostet", diese zu bewältigen. "Deshalb ist ein Neustart im kommenden Jahr für das Unternehmen und für mich persönlich richtig und wichtig."/nas/ngu/he