HAMBURG (dpa-AFX) - Der Flugzeugbauer Airbus
Die bisherigen Einstellungen reichen Walter zufolge bei weitem nicht aus. So seien allein für die Rumpfschalenfertigung in Nordenham an der Unterweser bis Mitte 2023 weitere 150 neue Stellen zu besetzen. Und für Hamburg, den nach Toulouse zweitgrößten Airbus-Standort, bezifferte Walter den zusätzlichen Personalbedarf bis Mitte kommenden Jahres auf 800 bis 1000. Insgesamt arbeiten bei Airbus laut Walter an den deutschen Standorten derzeit in Summe 21 450 Beschäftigte in der zivilen Flugzeugfertigung; davon entfallen 8 400 auf die Aerostructures-Standorte Hamburg, Bremen, Nordenham und Stade.
Als größte Herausforderung bezeichnete er es, überhaupt genügend qualifizierte Mitarbeiter zu finden. "Wir können ja nicht einfach einstellen vom Markt, sondern man muss bei uns ja eine Produktionszulassung haben, die man dann erst mal in einer Praxisphase erwerben muss, bevor man dann tatsächlich auch ein Flugzeug bauen darf", sagte der Airbus-Manager. Erschwerend komme hinzu, dass der Flugzeugbauer nicht allein auf der Suche nach Fachkräften sei. "Andere Industrien und Branchen haben in den letzten Monaten drastisch angezogen, das heißt qualifizierte Facharbeiter werden überall gesucht und da sind wir natürlich im Wettbewerb."
Zwei Monate nach dem Start der neuen Konzernstruktur zog Walter eine positive Zwischenbilanz. "Wir sehen jetzt schon nach kurzer Zeit große Vorteile, was die Umsetzung unserer Produktionsplanung in den einzelnen Werken betrifft", sagte er.
Airbus hatte entschieden, 2022 sämtliche Werke, die mit der Produktion und Ausrüstung von Strukturkomponenten wie Rumpfsektionen beschäftigt sind, in einer neuen Tochter zu bündeln. Wegen eines heftigen Konflikts über den Umbau mit der IG Metall konnte die neue Tochter Aerostructures in Deutschland erst am 1. Juli starten; das entsprechende Gegenstück in Frankreich (Airbus Atlantic) arbeitet seit Jahresanfang in der neuen Struktur. Bis Mitte 2025 soll auch die Airbus-Tochter Premium Aerotec mit Standorten in Augsburg, dem niedersächsischen Varel und dem rumänischen Brasov integriert werden./kf/DP/nas