HAMBURG/BREMEN (dpa-AFX) - Europas größter Stahlkonzern Arcelormittal
"Die exorbitant gestiegenen Energiepreise beeinträchtigen die Wettbewerbsfähigkeit der Stahlherstellung massiv", heißt es in der Mitteilung. Hinzu kämen eine schwache Marktnachfrage, ein negativer Wirtschaftsausblick sowie anhaltend hohe CO2-Kosten in der Stahlproduktion. "Arcelormittal zieht in Deutschland die Konsequenzen, da nicht mehr alle Anlagen wirtschaftlich betrieben werden können."
"Die hohen Kosten für Gas und Strom belasten unsere Wettbewerbsfähigkeit stark. Dazu kommt ab Oktober die geplante Gasumlage der Bundesregierung, die uns weiter belasten wird", sagte der Chef von Arcelormittal Deutschland, Reiner Blaschek, laut Mitteilung. "Mit einer Verzehnfachung der Gas- und Strompreise, die wir innerhalb weniger Monate hinzunehmen hatten, sind wir nicht mehr wettbewerbsfähig in einem Markt, der zu 25 Prozent aus Importen versorgt wird."
In der Hamburger Direktreduktionsanlage, wo das Vorprodukt Eisenschwamm entsteht, ist nach den Worten des dortigen Werkschefs Uwe Braun der Gasverbrauch bereits stark reduziert worden, indem Eisenschwamm extern aus Amerika zugekauft worden sei. "Die Anlage hat den Betrieb bereits um rund 80 Prozent reduziert", sagte Braun. Nun werde Eisenschwamm "mit höherem CO2-Fußabdruck" vollständig importiert, "um zumindest weiter produzieren zu können"./kf/DP/stw