MÜNCHEN (dpa-AFX) - BMW
Zum ersten Mal will BMW für die Batterien seiner "Neuen Klasse" runde Zellen verwenden statt der bisherigen Prisma-Zellen. Sie wurden von BMW selbst entwickelt und enthalten weniger Kobalt und mehr Nickel und Silizium als die bisher verwendeten Zellen. Zugleich spart BMW Bauteile - die Batteriepacks werden einfach in den Unterboden der Karosserie eingebaut.
BMW lässt die neuen Zellen von Partnern fertigen, die dafür sechs Fabriken mit einer jährlichen Kapazität von jeweils bis zu 20 Gigawattstunden (GWh) errichten: Je zwei in Europa, in China und in Nordamerika. Damit könne der Bedarf für die E-Autos der "Neuen Klasse" langfristig gedeckt werden, sagte Einkaufsvorstand Joachim Post. Ein zweistelliger Milliardenbetrag sei bereits an CATL und EVE Energy vergeben für den Bau der Fabriken in China und Europa. Eine davon entsteht im ungarischen Debrecen, wo BMW 2025 die ersten Fahrzeuge der auf einer Elektroplattform stehenden "Neuen Klasse" vom Band laufen lassen will. Der Partner für die beiden Fabriken in Nordamerika soll bis Jahresende feststehen.
"Wir wollen keine eigene Zellfertigung", sagte Weber. Die Technik entwickle sich so schnell, dass das für einen kleinen Autobauer wie BMW angesichts der hohen Investitionen eine Innovationsbremse wäre.
Die Herstellung der neuen Hochvoltbatterie soll nur noch halb soviel kosten wie die der aktuellen Generation. Das E-Auto müsse für BMW "am Ende auf dem Profitabilitätsniveau eines Verbrenners sein", sagte Weber. Um den CO2-Austoß zu senken, müssen die BMW-Partner auch recyceltes Lithium, Kobalt und Nickel einsetzen und dürfen in der Produktion nur Grünstrom verwenden.
Energiespeicher, Antrieb und Ladetechnik der "Neuen Klasse" sollen über eine höhere Spannung verfügen und das Laden an Gleichstrom-Schnellladestationen verbessern. Pro Minute könne dann Strom für 50 Kilometer Reichweite geladen werden, sagte Weber./rol/DP/mis