FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutsche Bundesanleihen haben sich am Freitag etwas von ihren kräftigen Kursverlusten am Vortag erholt. Bis zum späten Nachmittag stieg der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future
Für Zinsauftrieb hat zuletzt die Europäische Zentralbank (EZB) gesorgt. Um sich gegen die hohe Inflation zu stemmen, hob sie ihre Leitzinsen am Vortag so stark an wie noch nie seit ihrem Bestehen. Zudem stellte sie weitere kräftige Zinserhöhungen in Aussicht. "Die begleitenden Aussagen lauteten, dass auch das Ende der Zinstreppe höher ausfallen könnte, als die Marktteilnehmer bislang erwartet hatten", sagte Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank. "Für die Preisstabilität im Euroraum sind dies gute Nachrichten, denn sie zeigen eine eindeutig auf die Inflationsbekämpfung ausgerichtete Geldpolitik."
Am Freitag wurden nur wenige Konjunkturdaten veröffentlicht. Schwache Daten zur Industrieproduktion aus Frankreich und Spanien belasteten den Euro nicht. Stärker im Blick steht die Energiepolitik der Europäischen Union. Neben einer Abschöpfung übermäßiger Gewinne sprachen sich die EU-Energieminister bei einem Krisentreffen für weitere Interventionen aus, unter anderem könnte dies ein Preisdeckel für Gas sein. Deutschland ist besonders abhängig von russischem Erdgas./jsl/zb