FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Der Euro war am Vormittag vorübergehend unter Druck geraten und bis auf 0,9945 Dollar gefallen. Dem Dollar kam zugute, dass die Mehrheit der Investoren mit einem weiteren kräftigen Zinsschritt der US-Notenbank Fed rechnet. Am Nachmittag erholte sich der Euro jedoch und stieg wieder über die Parität zum Dollar. Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im September zwar aufgehellt, der Anstieg blieb jedoch hinter den Erwartungen zurück. Entscheidender für die Kursentwicklung war laut Analysten jedoch, dass die Inflationserwartungen der Verbraucher gesunken sind. Dies könnte den Zinserhöhungsdruck auf die Fed etwas verringern. Schon am Mittwoch wird in den USA die nächste Zinserhöhung erwartet.
Das britische Pfund fiel indes erstmals seit 1985 unter die Marke von 1,14 Dollar. Die wirtschaftliche Lage in Großbritannien ist sehr schwierig. "Konjunkturell sieht es nicht rosig aus, die notwendigen Zinserhöhungen erschweren es der Wirtschaft zusätzlich", kommentierte Antje Praefcke, Devisenexpertin bei der Commerzbank. Das könnte die Bank of England (BoE) davon abhalten, in der kommenden Woche weitere kräftige Zinserhöhungen zu signalisieren. "Dies wäre aber notwendig, um den Markt davon zu überzeugen, dass die BoE auf Straffungskurs bleibt, wovon das Pfund profitieren könnte." Die Inflationsrate lag in Großbritannien zuletzt bei über 10 Prozent. Gleichzeitig rechnet die britische Notenbank mit einer länger anhaltenden Rezession.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87400 (0,86934) britische Pfund, 142,53 (143,43) japanische Yen und 0,9579 (0,9572) Schweizer Franken fest. Eine Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London zum Preis von 1676 Dollar gehandelt. Das waren rund 10 Dollar mehr als am Vortag./jsl/la/jha/