FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Preisdaten aus Deutschland spiegelten den derzeit hohen Inflationsdruck wider. Die Erzeugerpreise schnellten im August mit 45,8 Prozent so stark in die Höhe wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen 1949. Analysten-Schätzungen wurden deutlich übertroffen. Die Erzeugerpreise beeinflussen tendenziell auch die Verbraucherpreise, an denen die EZB ihre Geldpolitik ausrichtet. "Da ist enormer Inflationsdruck in der Pipeline", kommentierte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer. "Die Verbraucherpreisinflation könnte bereits im September die Marke von 10 Prozent überschreiten."
Die Finanzmärkte warten auf die geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank Fed an diesem Mittwoch. Die Fed wird im Kampf gegen die hohe Inflation ihre Geldpolitik voraussichtlich erneut merklich verschärfen. Nach einer kräftigen Zinsanhebung im Juli wird überwiegend mit einer abermaligen Erhöhung um 0,75 Prozentpunkte gerechnet. Neben der Fed entscheiden in dieser Woche unter anderem auch die Zentralbanken Großbritanniens und Japans über ihren Kurs.
Die schwedische Zentralbank eröffnete den Reigen an Zinsentscheidungen. Sie hob ihren Leitzins stärker als erwartet um einen ganzen Prozentpunkt an. Zudem stellte sie weitere Anhebungen in Aussicht. Die Inflationsrate liegt derzeit mit knapp zehn Prozent viel höher als das Preisziel der Reichsbank von etwa zwei Prozent. Die schwedische Krone legte nur kurz zu. Sie gab zu Euro und Dollar ihre Gewinne rasch ab und rutschte in der Verlustzone.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87395 (0,87785) britische Pfund, 143,34 (143,42) japanische Yen und 0,9644 (0,9658) Schweizer Franken fest. Eine Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London zum Preis von 1663 Dollar gehandelt. Das waren rund 12 Dollar weniger als am Vortag./jsl/jha/