Devisen: Euro gibt nach - Britisches Pfund legt zu
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Tag der Deutschen Einheit unter Druck geraten. Am Montagmittag fiel die europäische Gemeinschaftswährung bis auf 0,9753 US-Dollar. Am Morgen hatte der Kurs noch deutlich über der Marke von 0,98 Dollar gelegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitagnachmittag auf 0,9748 Dollar festgelegt.
Belastet wurde der Euro durch die trübe Stimmung an den Finanzmärkten. Profitieren konnte hingegen der als Reservewährung geschätzte US-Dollar. Konjunkturdaten aus der Eurozone fielen trübe aus: Die Industriestimmung sank auf den tiefsten Stand seit etwas mehr als zwei Jahren, wie S&P Global mitteilte. Die Kombination aus schrumpfendem Industriesektor und steigendem Inflationsdruck werde die Konjunktursorgen in der Eurozone weiter vergrößern, kommentierte S&P-Chefökonom Chris Williamson.
Etwas zulegen konnte zum Wochenstart das britische Pfund. Die Währung des Königreichs profitierte davon, dass die britische Regierung einen Teil ihrer an den Börsen skeptisch beäugten Steuerpläne zurückziehen will. Die Pläne der neuen Regierung unter Premierministerin Liz Truss hatten unter Anlegern große Sorgen über ausufernde Staatsschulden und noch höhere Inflationsraten hervorgerufen und das britische Pfund unter starken Druck gesetzt. Am Markt wurde darauf verwiesen, dass die zurückgezogenen Pläne nur ein Teil des Gesamtpakets der Regierung seien./bgf/men