FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Für die Aktien von Nordex
Nordex hatte in den vergangenen Tagen schon größere Neuaufträge aus Polen, Spanien und Kroatien vermeldet. Nun folgte ein Resümee der Auftragsentwicklung im abgelaufenen dritten Quartal. Demnach wurden Aufträge mit einer Nennleistung von 1441 Megawatt (MW) verzeichnet. Im Vorjahr war die beauftragte Leistung mit 1829 MW zwar größer, Nordex teilte aber auch mit, dass sich der durchschnittliche Verkaufspreis je Megawatt deutlich auf 0,9 Millionen Euro erhöht hat von 0,69 Millionen im Vorjahr. Dies bedeutet eine Steigerung um rund 30 Prozent.
Diese Entwicklung war denn auch am Markt das größte Gesprächsthema für eine Aktie wie Nordex, die generell als besonders schwankungsanfällig gilt. Laut einem Händler verfolgt das Unternehmen in dem aktuellen Marktumfeld eine Strategie, die Preise im Vergleich zur Absatzmenge mehr Bedeutung gibt. Dies könne sich zwar kurzfristig negativ auf die Auftragseingänge auswirken, diese blieben allerdings auf einem historisch hohen Niveau, schränkte der Börsianer die Bedeutung ein.
Die Steigerung der Verkaufspreise auf 0,9 Millionen Euro je Megawatt entspricht dem, was Jefferies-Analyst Constantin Hesse Anfang Oktober in einer Studie geschätzt hatte. Auf einer Konferenz im Hamburg sei es jüngst schon thematisiert worden, dass eine disziplinierte Preisgebung in der Windkraftbranche an Bedeutung gewinnt, um die Profitabilität wieder herzustellen.
"Die Dinge entwickeln sich in die richtige Richtung", betonte Analyst Guido Hoymann vom Bankhaus Metzler am Freitag. "Wenn nun auch die Profitabilität der Aufträge stimmt, könnten Nordex und die ganze Branche und aus der Krise finden." Turbinenhersteller seien dazu gezwungen gewesen, die Preise wegen höherer Kosten zu erhöhen. Vor diesem Hintergrund bezeichnete er die soliden Auftragseingänge von Nordex als bemerkenswert. Die Produkte genießen hohe Anerkennung im Markt, fügte er hinzu./tih/la/ngu