LUXEMBURG (dpa-AFX) - Die hohen Energiekosten machen Befesa
Die Anleger an der Börse reagierten auf diese Nachricht trotzdem etwas verschnupft. Die Befesa-Aktie fiel am Vormittag rund ein Prozent auf 34,26 Euro und entwickelte sich damit ähnlich wie der MDax
Im dritten Quartal konnte Befesa die steigenden Energiekosten noch ausgleichen. Der Recyclingspezialist profitiert von hohen Metallpreisen und großen Mengen an Stahlstaub. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um gut 50 Prozent auf 285,3 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag in Luxemburg mitteilte. Der operative Gewinn legte sogar um knapp 90 Prozent auf 65,5 Millionen Euro zu. Unter dem Strich entfiel auf die Aktionäre ein Gewinn von 37,2 Millionen Euro und damit mehr als doppelt so viel wie ein Jahr zuvor.
JPMorgan-Analyst Oscar Val Mas zeigte sich vom operativen Gewinn etwas enttäuscht. Er erwarte zwar nicht, dass die Prognose weiter gesenkt werden muss. Er äußerte sich allerdings vorsichtig mit Blick aufs kommende Jahr. Dabei verwies Val Mas auf Unsicherheiten rund um die hohen Energiekosten, eine schwächere Nachfrage und mögliche Verzögerungen bei der Erholung in China.
Trotz der öffentlichen Debatte um Folgen einer möglichen Abhängigkeit von China arbeitet Befesa dort an neuen Projekten und der weiteren Expansion. Die Inbetriebnahme der zweiten chinesischen Anlage in Henan sei zudem in vollem Gange und soll noch vor Jahresende abgeschlossen werden. Außerdem investiert Befesa in den USA und hatte dort den Erwerb des Zink-Raffinerierungsgeschäfts im September für 47 Millionen US-Dollar abgeschlossen.
"Unsere Umweltdienstleistungen werden eine entscheidende Rolle bei der Dekarbonisierung der Stahl- und Aluminiumindustrie und beim Übergang zu Elektrofahrzeugen spielen", sagte Unternehmenschef Javier Molina laut Mitteilung. Befesa plant in diesen Bereichen Geschäftschancen zu nutzen. Einzelheiten zu den Mittelfristzielen will das Unternehmen auf einem Kapitalmarkttag Anfang November vorstellen./niw/stw/stk