KARLSRUHE (dpa-AFX) - Die Frage, inwieweit Computerspiele gegen nachträgliche Manipulation geschützt sind, beschäftigt seit Donnerstag den Bundesgerichtshof (BGH). Dabei geht es um sogenannte Cheat-Programme, mit deren Hilfe die Spieler bestimmte Beschränkungen umgehen können - zum Beispiel den "Turbo" in einem Rennspiel unbegrenzt nutzen. "Cheat" ist ein englisches Verb und bedeutet schummeln oder betrügen. Der Playstation-Hersteller Sony
Zuletzt hatte das Hamburger Oberlandesgericht die Klage von Sony abgewiesen, weil lediglich in den Ablauf des Spiels eingegriffen werde - die Computerbefehle selbst würden unverändert bleiben. In der Karlsruher Verhandlung zeichnete sich ab, dass der BGH diese Sichtweise möglicherweise bestätigen könnte. Da EU-Recht berührt ist, wurde aber auch erwogen, zunächst noch den Europäischen Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg einzuschalten. Die Entscheidung wird in den nächsten Wochen bis Monaten verkündet. (Az. I ZR 157/21)/sem/DP/stk