FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Eurokurs
Wie erwartet schraubten die europäischen Währungshüter die Leitzinsen erneut um 0,75 Prozentpunkte nach oben, um der steigenden Inflation Herr zu werden. Die Notenbank stellte weitere Zinserhöhungen in Aussicht. Die EZB sei noch nicht fertig mit der Normalisierung der Geldpolitik, sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde. "Die Inflation ist nach wie vor deutlich zu hoch und wird für längere Zeit über dem Zielwert bleiben."
Nach Einschätzung von Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer sollte die EZB "ihre Leitzinsen in den kommenden Monaten weiter entschieden anheben und sich nicht von der anbahnenden Rezession irritieren lassen". Am Devisenmarkt löste die Neuigkeit zunächst negative Ausschläge aus, ehe sich der Euro in etwa auf dem vorherigen Niveau einpendelte.
Zuletzt hatten Spekulationen über zukünftig weniger starke Zinserhöhungen führender Notenbanken die Renditen an den Kapitalmärkten fallen lassen. Dies zeigte sich auch am Markt für US-Staatsanleihen, was den Dollar unter Druck setzte und den Euro im Gegenzug steigen ließ. Am Mittwoch hatte die Notenbank von Kanada den Leitzins nicht mehr so stark erhöht wie erwartet, was die Spekulation auf eine künftig weniger scharfe Geldpolitik auch der US-Notenbank verstärkte.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86745 (0,86603) britische Pfund, 147,37 (147,32) japanische Yen und 0,9949 (0,9917) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag zum Preis von 1664 Dollar gehandelt. Das waren rund 4 Dollar weniger als am Vortag./jcf/jsl/mis