FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Wie jüngst nach den Eckdaten haben die Aktien der Shop Apotheke
Die Online-Apotheke hatte am Montag wie bereits angedeutet für das dritte Quartal ein positives operatives Ergebnis (Ebitda) vermeldet, was von manchen Experten als positives Zeichen gewertet wurde. Otto Sieber von Barclays sah in den Aussagen selbst "keine größere Überraschung". Von zentraler Bedeutung sei nun gewesen, wie stark das Ebitda im positiven Bereich lag. Tatsächlich wurde es auf drei Millionen Euro beziffert.
Laut Sieber impliziert dies eine operative Marge von 0,9 Prozent - basierend auf einer Bruttomarge, die ihn mit etwa 28 Prozent positiv überrascht habe. Auch der Baader-Experte Volker Bosse hob letztere hervor. Sie sei getrieben von verbesserten Preisen und einem optimierten Sortiment. Er lobte "insgesamt starke Zahlen", die untermauerten, dass die Online-Apotheke deutlich wächst in einem schwierigen Konjunkturumfeld. Ein 20-prozentiges Umsatzwachstum gepaart mit steigenden Margen sei derzeit schwer zu finden im Einzelhandelssektor.
Eine Schwachstelle in den Ergebnissen des Unternehmens sieht Bosse aber nach wie vor in der Art und Weise, wie Barmittel gebraucht werden. Steigende Kosten, höhere Abschreibungen und Sonderbelastungen im Zusammenhang mit Übernahmen haben den Arzneimittelhändler beim Nettogewinn weiter tief in den roten Zahlen gehalten. In den ersten neun Monaten des Jahres wurde der Verlust mit knapp 68 Millionen Euro gegenüber dem Vergleichszeitraum mehr als verdoppelt.
Alles in allem bleibt das Chartbild durchwachsen: Die Aktien verpassten es, sich von der zuletzt umkämpften 21-Tage-Linie abzusetzen. Nachdem sie Anfang August noch zu etwa 100 Euro gehandelt wurden, versetzten weitere Rückschläge mit der Einführung des E-Rezeptes ihnen zuletzt nochmals schwere Schläge. Erst seit Ende September scheint es so, als ob die Marke von 40 Euro ihnen etwas Unterstützung bietet. Kurze Ausflüge darunter wurden seither relativ schnell wieder ausgeglichen.
Zum Hoffnungsträger E-Rezept konnte das Unternehmen nichts Ermutigendes berichten. Laut Mitteilung hat die Gesamtzahl der elektronischen Rezepte in Deutschland im Oktober die Schwelle von einer halben Million überschritten./tih/ag/stk