(Neu: Einstieg neu gefasst, Äußerungen aus der Telefonkonferenz, Goldman-Analyst)
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Noch macht der Autobauer BMW
Für die BMW-Papiere ging es bis zum Mittag um gut fünf Prozent abwärts auf 76,16 Euro, was den letzten Platz im Dax
Der Autobauer verdiente im dritten Jahresviertel vor Zinsen und Steuern mit knapp 3,7 Milliarden Euro fast 28 Prozent mehr als vor einem Jahr. In der Autosparte schnellte das operative Ergebnis um fast 64 Prozent auf knapp 2,9 Milliarden Euro nach oben. Die von Investoren besonders beachtete operative Marge in dem Segment erreichte 8,9 Prozent nach 7,8 Prozent vor einem Jahr. Für 2022 stehen hier weiter 7 bis 9 Prozent im Plan.
Wenngleich BMW mit dem operativen Ergebnis die durchschnittlichen Analystenschätzungen übertraf, könnten die unveränderten Ziele laut dem Branchenexperten Tom Narayan von der kanadische Bank RBC einige Investoren enttäuschen. Manch einer habe wohl auf eine Anhebung gehofft, erklärt er. Das unveränderte Margenziel könnte Zugeständnisse an die Zulieferer in Preisverhandlungen sowie Logistikkosten reflektieren. Allerdings sei BMW bei den Prognosen in der Regel auch "notorisch konservativ".
Analyst George Galliers von der Investmentbank Goldman Sachs
Der BMW-Finanzchef verwies in der Telefonkonferenz dann auch auf höhere Logistik- und Materialkosten. Eine Frage zur Auto-Margenentwicklung im kommenden Jahr wollte Peter nicht beantworten. Dafür sei es schlicht noch zu früh.
In der Finanzdienstleistungssparte fiel das operative Ergebnis von Juli bis Ende September indes um 30 Prozent auf 679 Millionen Euro. So hielten sich Verbraucher beim Kreditkauf von Autos zurück. Zudem verwies BMW auf eine höhere Risikovorsorge für mögliche Kreditausfälle angesichts der Unsicherheiten.
Der Konzernumsatz legte im dritten Quartal um gut 35 Prozent auf 37,2 Milliarden Euro zu. Unter dem Strich erzielte BMW einen Überschuss von 3,2 Milliarden Euro, nach 2,58 Milliarden vor einem Jahr. Die im Sommer leicht gesenkte Absatzprognose bestätigte BMW ebenfalls. So rechnen die Münchener 2022 mit einem Autoabsatz "leicht unter" dem Vorjahresniveau von 2,5 Millionen Autos. Das bedeutet ein Minus zwischen einem und knapp fünf Prozent.
Nach neun Monaten bringt BMW es auf einen Absatz von insgesamt 1,75 Millionen Autos und damit im Jahresvergleich 9,5 Prozent weniger. Dabei zeigte sich allerdings im dritten Quartal schon eine Besserung: Insgesamt, also inklusive der Marken Mini und Rolls Royce, schlug der Dax-Konzern in dieser Zeit rund 588 000 Autos los, womit er das Vorjahresniveau fast erreichte.
Mit Blick auf die Gasversorgung sieht Peter aktuell kein Risiko von Produktionsunterbrechungen in den europäischen Werken in diesem Winter./mis/ngu/mne/stk