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KOPENHAGEN (dpa-AFX) - Die Stimmung war ähnlich schlecht wie bei Verlierern. Wortkarg und missmutig kommentierten die Dortmunder Profis
Can schlüpfte damit in die Rolle des zur Halbzeit aus Vorsichtgründen ausgewechselten Mats Hummels, der mit seiner Kritik an der Mannschaft zuletzt wiederholt für Schlagzeilen gesorgt hatte. Für den Vorstoß des defensiven Mittelfeldspielers äußerte Sebastian Kehl Verständnis. "Ein realistischer Umgang mit unserer Situation ist wichtig und notwendig", kommentierte der Sportdirektor nach der Landung in Dortmund. "Aber viel entscheidender ist am Ende eine Reaktion darauf. Wir müssen es besser machen in den nächsten drei Spielen, das ist eine intensive Zeit jetzt."
Die üppige Siegprämie in Höhe von 2,8 Millionen Euro war der Borussia nicht Anreiz genug. Gleich reihenweise ließ der Tabellenletzte aus der dänischen Hauptstadt vor allem in der ersten Halbzeit selbst beste Torchancen ungenutzt. Deshalb war der BVB nach der zwischenzeitlichen Führung durch Thorgan Hazard (23.) mit dem Ausgleichstreffer von Hakon Haraldsson (41.) noch gut bedient. Anders als Mittelfeldspieler Can schlug Trainer Edin Terzic diplomatischere Töne an: "Es war die fünfte englische Woche. Da muss man dem einen oder anderen auch mal verzeihen." Gleichwohl klang auch beim Fußball-Lehrer Enttäuschung durch: "Wir wollten zeigen, dass wir in diesem Spiel - auch wenn es nicht um Leben oder Tod ging - alles raushauen. Aber wir hatten sehr viele Ballverluste und mussten uns viele Konter einfangen."
Es passte ins Bild fehlender spielerischer Harmonie, dass sich die Offensivkräfte mitunter selbst im Weg standen. Als Karim Adeyemi in der 53. Minute den frei stehenden Anthony Modeste bedienen wollte, brachte Donyell Malen den Franzosen mit einem schwachen Abschluss um das mögliche 2:1. Modeste fiel es schwer, sich Schelte zu verkneifen: "Das war nicht das erste Mal. Aber ich will keine Kritik äußern. Am Ende müssen wir zusammenarbeiten."
Ohne eine deutliche Steigerung droht bis zum Beginn der WM-Pause weiteres Ungemach. Dabei will der Bundesligavierte in den restlichen drei Spielen daheim gegen den VfL Bochum und auswärts in Wolfsburg und Mönchengladbach noch Boden im Meisterkampf gutmachen. "Wir hoffen, dass die letzten drei Spiele so erfolgreich sind, dass wir alle mit breitem Grinsen in die Winterpause gehen", kommentierte Nico Schlotterbeck. Vor der Auslosung am Montag mit den möglichen Gegnern SSC Neapel, FC Porto, Benfica Lissabon, Tottenham Hotspur, FC Chelsea und Real Madrid ist dem Nationalverteidiger nicht bange: "Egal, wer da kommt, die müssen uns erst mal schlagen."/bue/DP/zb