NEU-ISENBURG (dpa-AFX) - Der Nutzfahrzeug-Zulieferer Jost Werke
Auch beim operativen Ergebnis wird der Konzern etwas optimistischer. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) soll im Vergleich zu Vorjahreswert von 105 Millionen Euro jetzt im hohen einstelligen Prozentbereich zulegen. Bisher war ein Plus im mittleren einstelligen Prozentbereich anvisiert worden. An der Börse wurde die erhöhte Prognose verhalten aufgenommen, auch wenn die neuen Ziele deutlich über den bisherigen Analystenschätzungen liegen.
Die Aktie des Herstellers von Sattel- und Anhängerkupplungen, Lenksystemen für Anhänger, Frontladern und Arbeitsgeräten für Landmaschinen konnte nur kurz von der Prognoseerhöhung profitieren. Knapp eine halbe Stunde nach der Mitteilung waren die zwischenzeitlichen Gewinne wieder abgeschmolzen. Aus dem Handel ging das Papier in einem allerdings noch schwächeren Gesamtmarkt gut eine halbes Prozent tiefer als am Mittwoch.
Im bisherigen Jahresverlauf schnitt Jost ebenfalls besser ab. Die Aktie verlor im Jahresverlauf zwar rund 13 Prozent. Der Nebenwerteindex SDax
Die Ziele wurden unter der Annahme aufgestellt, dass sich der Ukraine-Krieg nicht überregional ausweitet. Zudem dürften keine unerwarteten Werksschließungen bei wichtigen Kunden oder Lieferanten stattfinden. Ebenfalls nicht enthalten seien die Konsequenzen einer möglichen Energieknappheit auf den Produktionsstandort Deutschland, da diese aktuell nicht verlässlich beziffert werden können.
Nach neun Monaten liegt Jost Werke voll auf Kurs zu den neuen Zielen. Der Umsatz legte um 23 Prozent auf 961 Millionen Euro zu. Die höchste Wachstumsrate erzielte das Geschäft mit landwirtschaftlichen Komponenten. Hier stieg der Erlös um 36 Prozent auf 259 Millionen Euro. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) kletterte um 15 Prozent auf 97 Millionen Euro nach oben.
Die sehr gute operative Entwicklung in Nordamerika und in Asien-Pazifik-Afrika habe die schwächere Entwicklung in Europa kompensiert. "Neben den im Jahresverlauf weltweit gestiegenen Rohmaterial-, Legierungs- und Transportkosten war insbesondere Europa aufgrund des Kriegs in der Ukraine zusätzlich von Lieferengpässen und starken Energiekostensteigerungen belastet", hieß es in der Mitteilung weiter./zb/la/he