VENLO (dpa-AFX) - Qiagen
Gerechnet zu konstanten Wechselkursen soll der Konzernumsatz für die aktuellen zwölf Monate nun bei mindestens 2,25 Milliarden US-Dollar liegen und damit in etwa auf dem Vorjahresniveau. Der bereinigte verwässerte Gewinn je Aktie (EPS) soll - ebenfalls Währungseffekte ausgeklammert - bei rund 2,40 Dollar herauskommen, nach 2,63 Dollar vor einem Jahr. Bisher war der Vorstand von mindestens 2,20 Milliarden Dollar Umsatz und mindestens 2,30 Dollar Gewinn je Aktie ausgegangen.
Die Qiagen-Aktie sprang im nachbörslichen New Yorker Handel um fünf Prozent nach oben. Nach zwei starken Corona-Jahren, die auch den Aktienkurs kräftig anfeuerten, ist 2022 für den Dax
Mitte Oktober hatten neuerliche Fusionsgerüchte für ein kurzes Kursfeuerwerk gesorgt, danach war die Aktie aber wieder zurückgekommen. Das "Wall Street Journal" (WSJ) hatte damals unter Berufung auf Kreise über bereits seit einiger Zeit laufende Gespräche mit dem US-Wettbewerber Bio-Rad Laboratories berichtet. Qiagen wollte sich hierzu bislang nicht äußern, auch in der Mitteilung zur Zahlenvorlage gab es dazu nichts. Die Konzernspitze wird sich aber vermutlich an diesem Dienstag den Fragen von Journalisten und Analysten hierzu stellen müssen.
Qiagen hat in diesem Jahr schon mehrmals seine Prognosen angehoben. Zwar lässt der Rückenwind durch die Pandemie nach, doch erfreut sich die übrige Angebotspalette einer starken Nachfrage. So war es auch im dritten Quartal. Der Erlös mit Produkten rund um Covid, zu denen etwa Qiagens Tests gehören, sank um 48 Prozent auf 83 Millionen Dollar. Dem gegenüber stand ein Wachstum beim Nicht-Covid-Portfolio um 11 Prozent auf 417 Millionen Dollar - bei diesen will das Management im Gesamtjahr unverändert zu konstanten Wechselkursen ein prozentual zweistelliges Plus erreichen.
Konzernweit musste die Firma jedoch wegen negativer Wechselkurseffekte etwa durch die starke US-Währung Umsatzeinbußen hinnehmen: Der Erlös sank im Vergleich zum Vorjahr um sieben Prozent auf eine halbe Milliarde Dollar. Zu konstanten Wechselkursen stagnierte der Erlös, womit sich Qiagen besser schlug als vom Vorstand zuvor angenommen. Auch Analysten hatten hier mit weniger gerechnet.
Höhere Kosten etwa für Vertrieb und Fracht belasteten allerdings gewinnseitig: Das bereinigte operative Ergebnis sank um 13 Prozent auf 144 Millionen Dollar, fiel aber ebenfalls besser aus als am Markt erwartet. Unter dem Strich sank der Gewinn um 38 Prozent auf 82 Millionen Dollar - im vergangenen Jahr hatte Qiagen noch kräftig an der Pandemie verdient. Auch für das Schlussquartal stellt der Vorstand die Anleger nunmehr auf einen kräftigen Ergebnisrückgang ein. Der Umsatz wird ohne Währungseffekte ebenfalls deutlich niedriger erwartet: bei 520 Millionen Dollar - nach 582 Millionen vor einem Jahr./tav/he